Weiter geht’s mit neuem Spiel und neuem Glück in der Rückrunde der Ligen des Squashverbandes Rheinland-Pfalz/Saar. Und wir alle waren gespannt, ob das Märchen eines letztjährigen Fastabsteigers und diesjährigen Tabellenführers auch nach der Winterpause weitergeht. Soviel sei vorweggenommen: es war mal wieder mit der 1. Mannschaft in der Oberliga Südwest ungemein spannend und gar nicht mal so schlecht!
Es ging für die Mannen um Marc Graner mal wieder in das schöne Squash-Center nach Güdingen, dieses Mal zu den Gastgebern und Freunden des SC Stroke Eleven, die aber auf ihren besten Spieler und besten Tortenzauberer Michael Steigleiter ob eines Winterurlaubs verzichten mussten. Fangen wir entgegen der Chronologie mit dem Spiel gegen die Gastgeber nach dieser Überleitung auch an: unser junger Baseball-affiner, aber besser im Squash aufgehobene Rudi spielte gegen Christoph Scherer und hatte mit seiner feinen antrainierten Technik allenfalls im 2. Satz Probleme, in dem er die Konzentration nicht ganz hochgefahren hatte. Christoph hatte aber in den Sätzen 1 und 3 keine Chancen gegen unseren Jungspund, der nach Belieben das Spiel diktierte und die Bälle exakt dorthin platzierte, wo es für den Gegner wehtut. Insgesamt also kein Problem von Rudi gegen seinen an diesem Tag unterlegenen Gegner. Marc auf Position 3 spielte gegen den routinierten und guten Jens Enge und rechnete sich eigentlich gute Chancen aus. Das Spiel begann auch durchaus erfreulich für unseren Kapitän, denn trotz verlorenem 1. Satz beherrschte er die nächsten beiden recht sicher, um dann aber in Konzentration und Kondition etwas nachzulassen. Dies nutzte Jens aus, diktierte das Spiel in den letzten beiden Sätzen und gewann diese beiden recht deutlich, obwohl das Gesamtergebnis in 5 Sätzen mit 40:38 sehr knapp war. Marc half es aber nicht, die Sätze 2 und 3 hoch gewonnen zu haben, wenn er eben die anderen 3 verliert. So einfach ist die Arithmetik der Punktezählung. Damit wurde es schon wieder etwas knapper mit einem erwünschten Sieg gegen die Strokies. Oliver wurde es dann aber leicht gemacht, denn unser 5-Satzspezialist die Keule nicht ernsthaft schwingen, weil sein Gegner Yannick Ney gesundheitsbedingt die Segel und die avisierten Punkte streichen musste. Schade, es wäre sicher ein schönes und knappes Spiel geworden, aber Oliver hat in der Vorrunde schon derart viele Kalorien verbrannt, dass es ihm zu gönnen ist, dieses Mal ohne Schweiß die Punkte einzufahren. Auf Position 1 hatte unser Tempo- und Konditionswunder Marius die Ehre, gegen Marco Groh, den Supertechniker der Saarbrücker anzutreten und es ist immer wieder faszinierend, mit welchem Tempo und welcher Konzentration mit unbändigem Siegeswillen unser Junior antritt. Marco ist sicher kein schlechter Squasher, turniererfahren und mit spielerischen Qualitäten versehen, aber Marius zeigte an diesem Wochenende, dass all dies unzureichend ist, wenn man das Tempo nicht mitgehen kann. Nur der letzte Satz war knapp, die 1. beiden beherrschte unser Jüngling derart deutlich, dass man dies im Vorfeld nicht für möglich erachtet hätte. Mit 13 Punkten Vorsprung und in 3 gewonnenen Sätzen machte er den Sieg gegen das Team der Saarbrücker perfekt und sorgte dafür, dass zumindest ein Teilerfolg verbucht werden konnte und der Traum vom Titel weiter geträumt werden darf.
Das weitere Spiel war dasjenige gegen den SRC Wiesental aus St. Ingbert, konkret die 2. Mannschaft, die auch mit guten Spielern bestückt ist. Rudi musste schon etwas mehr bieten gegen Thorsten Kubera, um das Spiel offen zu gestalten. Er gewann die Sätze 1 und 3, verlor die Sätze 2 und 4, ebenfalls wegen nicht ganz konstanter Konzentration, legte aber im 5. Satz noch einmal mächtig zu. Diesen letzten Satz beherrschte er dann gegen einen sich geschlagen gebenden Thorsten relativ deutlich mit 11:4, so dass auch in diesem Spiel der Beginn einer hoffnungsvollen Partie gemacht wurde. Im Gegensatz zum Spiel gegen die Saarbrücker rechnete sich Marc gegen Christian Vollger weniger Chancen aus, war dann aber überrascht, wie gut er mithalten konnte. Der 1. Satz war letztlich entscheidend, denn diesen gewann Marc 14:12 in der mehrfachen Verlängerung, was sich im Nachhinein als äußerst wichtig herausstellte. Im 2. Satz sah Marc kein Land gegen den starken Christian, hatte aber in den Sätzen 3 und 4 wieder zu sich gefunden und vor allem zum Glauben, diesen Gegner schlagen zu können. Die beiden Sätze waren knapp, aber in den entscheidenden Momenten war Marc einfach besser und man muss das Kuriosum festhalten, das Marc mit 39:40 Punkten weniger machte als sein Gegner, aber in 4 Sätzen gewann. Unsere Punkte-Garant Oliver hatte gegen Michael Bauer im 1. Satz Schwierigkeiten, um dann aber besser in sein Spiel zu finden. Sein Ehrgeiz war es auch, nicht wiederum 5 Sätze zu gehen, was dazu führte, dass er die Sätze 2-4 sehr aufmerksam und kompromisslos bestritt. Michael wehrte sich im 2. Satz noch heftig, danach ließen aber Konzentration und Kräfte etwas nach, so dass Oliver ein leichtes Spiel hatte, um dieses 3:1 gewinnen und der Mannschaft zum erneuten Sieg zu verhelfen. Das Spiel von Marius gegen Frank Andreas war zwar ohne Bedeutung, Marius ließ sich aber nicht lumpen und deklassierte seinen sicherlich nicht schwachen Gegner nach Belieben. Er überrollte ihn förmlich, ließ ihm ganze 9 Punkte in 3 Sätzen und sorgte dafür, dass es gegen die Wiesentaler in namhafter starker Besetzung, aber in der Tabelle zurückgefallen einen ganz deutlichen 4:0-Sieg gab. Also: der Traum geht weiter, die Form bleibt und dies, um das noch einmal zu betonen, ohne große Änderungen außer in der Mannschafts-Rangliste. Keine Einkäufe, kein Geld in die Hand genommen, sondern nur ein wenig an den Stellschrauben gedreht und vor allem der Wille und die Bereitschaft von allen Spielern, an den Spieltagen bereit und in Form zu sein. Diese Kleinigkeiten genügen offensichtlich, um eine ganz andere Mannschaftsleistung hervorzurufen als in der Saison zuvor.
Und um den Erfolg perfekt zu machen, ließ sich auch die 2. Mannschaft in den Heimspielen gegen Homburg 2 und Heidenkopf 3 nicht hängen. Auch die 2. Mannschaft konnte stark antreten. Jürgen Jenal hatte gegen Heidenkopf mit Nico Breit zu tun und dieses Spiel verlief sehr ausgeglichen. Beide schenkten sich nichts und die 1. beiden Sätze gingen brüderlich je an einen von beiden. Dann setzte sich doch die etwas sicherere Spielweise von Jürgen durch, der die Sätze 3 und 4 knapp gewinnen konnte. Christian Brachmanns Gegnerin war die ehemalige Bundesligaspielern Heike Britten, die technisch sehr stark ist und Christian in den Sätzen 1 und 3 doch stark forderte. Dennoch war klar, dass die größere Kraft, Schnelligkeit und Spritzigkeit von Christian den Ausschlag gab, dass Heike keinen Satz gewinnen konnte. André spielte gegen den routinierten Peter Ries. André ist eigentlich der dynamischere, während Peter mit seiner Wendigkeit vieles erreichen kann. Die 1. beiden Sätze gingen an Peter, während André den 3. Satz nach Belieben beherrschte. Der 4. war äußerst ausgeglichen und letztlich waren es die geringeren Fehler, die Peter den 4. Satz noch mit 11:9 gewinnen ließen. Diese Niederlage war aber zu verschmerzen, weil Arthur auf Position 1 gegen den Dauersquasher Thomas Schmitt nichts anbrennen ließ. Er spielte ruhig und ohne Aufregung weiter, ließ sich durch die ein oder andere Hektik nicht anstecken und siegte zwar knapp, aber doch deutlich in 3 Sätzen gegen seinen gewiss nicht schlechten Gegner aus Heidenkopf.
Ähnlich verlief die Partie gegen die Homburger, wobei dort letztlich unsere Routine die Jugend noch in Schach halten konnte. Die beiden Udo-Holzmann-Söhne Hendrik und Jan verfügen schon über eine gute Technik, allerdings waren körperlich doch Jürgen und Christian auf unserer Seite stärker, spielten kraftvoller und mit diesem Tempo kamen die beiden Jungs nicht so klar. Beide Saarlouiser gewannen deutlich in 3 Sätzen. Andrés Gegnerin Sophia Knodel hielt gut mit gegen André, der nicht unbedingt das höchste aller Ergebnisse erzielen wollte, sondern spielerisch die Partie anging. André gewann die 1. beiden Sätze, musste dann doch gegen die gute und ehrgeizige Sofia den Dritten abgeben, ehe er im 4. wieder gewinnen konnte. Und Arthur siegte dann zum Schluss überraschend deutlich gegen den starken Bernd Moog, der eigentlich als Favorit galt, aber Arthur machte mit druckvollen Grundschlägen und seiner franco-Dynamik seinem Gegner das Leben derart schwer, dass letztlich kein Zweifel daran bestand, dass Arthur als besserer Spieler auch dieses Match mit 3:0 gewinnen konnte. Damit fuhr auch die 2. Mannschaft 2 Siege ein, was bedeutet, dass sich unsere Reserve mit nunmehr 21 Punkten fest im Mittelfeld andockte, mit jeder Menge Platz nach unten, aber auch gewaltig Raum nach oben. Auch hier lässt sich eine deutliche Steigerung gegenüber der Saison zuvor erkennen, was auch daran liegt, dass es kaum Schwierigkeiten gibt, die Spieltage mit guten Spielern zu besetzen. Also Jungs, weiter so, momentan macht ihr dem ganzen westlichen Saarland Freude!
Verfasser: Kurt Rauch, 22.01.2017