Es geht so langsam dem Ende entgegen, hoffentlich nicht biologisch gesehen, sondern aus sportlicher Sicht, und auch dies nur die aktuelle Saison betreffend. Während die Oberliga den vorletzten Spieltag bestritten hatte, müssen die Cracks der Verbandsliga noch zweimal antreten. Es wird also langsam spannend.
Die 1. Mannschaft spielte in der Lichtburg, konkreter in Bexbach, noch konkreter gegen die Freunde des SC Homburg, die Holzmänner. Besonderheit dieses Spieltags war, dass die Südostpfälzer aus Germersheim II nur mit 3 Spielern angetreten waren, dieses aber im Gegensatz zur Verbandsliga in der Oberliga die Auswirkungen hat, dass die Spiele am grünen Tisch verloren sind. Ich meine, man sollte überlegen, die Regelung der Verbandsliga auch in die Oberliga zu übernehmen, auch wenn dies rechtlich schwierig sein sollte. Die regionale Ausdehnung beider Ligen ist komplett identisch und es würde sicherlich helfen, mehr Mannschaften zu generieren, wenn auch hier etwas vereinsfreundlicher verfahren würde. Es soll eine Anregung sein, mal genauer die rechtlichen Voraussetzungen einer solchen Regelung auch für die Oberliga zu überprüfen.
Die Aufrechten aus Germersheim waren Henning Thiel, Pjotr Sojka und Hans-Dieter Körner. Sie spielten also außer Konkurrenz gegen uns, wobei Oliver auf Position 1 lediglich 3 Sätze brauchte, wohingegen Rudi auf Position 2 die eigentlich für Oliver vorgesehenen 5 Sätze spielen musste, dann aber knapp verlor. Man muss wirklich schreiben, dass Rudi das Spiel verlor und weniger sein Gegner das Spiel gewann, denn nach einer Führung von 2:0 noch in 5 Sätzen zu verlieren, deutet eher auf Unkonzentriertheiten hin als auf sportliche Unterlegenheit. Schön war, dass Marc mit Hans-Dieter Körner relativ geringe Probleme hatte, was auch daran liegt, dass Marc in letzter Zeit wirklich sehr konstantes und mit wenigen Fehlern behaftete Squash spielt und von einem gesunden Ehrgeiz gepackt ist, im Squash noch etwas mehr zu reißen. Dies ist sehr schön und wird auch, wie man sieht, belohnt.
Das einzige Spiel mit offiziellem Charakter war also das gegen die Gastgeber. Hier hatte André die undankbare Aufgabe, gegen den jungen Simon Holzmann zu spielen, der technisch einfach richtig gut ist und den immer kämpfenden und nie aufgegebenen André von einer Ecke in die andere schickte. Dies ist zwar das Spiel von André, aber trotz guter Leistung hatte Simon zu alter Form gefunden und letztlich das Spiel kontrolliert. Marc hatte es auf Position 3 mit meinem alten Freund Michael Schwenk zu tun. Marc zeigte wiederum eine gute Leistung, leistete sich eine kleine Schwächephase im 3. Satz, um dann aber mit seinem Tempo und seiner Schnelligkeit dem tapfer kämpfenden Michael die Grenzen aufzuzeigen. Rudi auf Position 2 kämpfte gegen Marc Hartz und es entwickelte sich ein sehr ansehnliches Spiel von 2 guten Squashern, wobei Rudi seine Konstanz gefunden hatte und glatt in 3 Sätzen gewann, den 2. sogar sehr deutlich. Dies ist ein sehr gutes Ergebnis gegen den gewiss nicht schwachen Marc und belegt, welche unendlichen Möglichkeiten Rudi hat, wenn er im Kopf das Match annimmt. Oliver gegen Udo Holzmann hieß das Spitzenspiel und dieses Mal hatte Oliver nicht das Glück auf seiner Seite. Er führte in den ersten beiden Sätzen schon mit 9:7, verlor diese aber noch gegen einen sogar angeschlagenen Udo, um im 3. Satz den Spieß herumzudrehen, der im 4. Satz dann aber wiederum zu Udo rotierte. Also: 1:3 aus Sicht von Oliver; dies mit einem Endergebnis bei 2:2 Spielen, 7:7 Sätzen, aber mit 9 mehr erzielten Punkten. So waren es 2:1 Matchpunkte, die wir einfuhren und damit Homburg auf Distanz halten konnten.
Es wird also ungemein spannend um den Aufstieg in die Regionalliga, denn der Abstand zu den Strokies auf Platz 3 beträgt für unser Team auf Position 2 mittlerweile 4 Punkte und der letzte Spieltag wird zeigen, ob es reicht für die Regionalliga, was eigentlich nicht unbedingt Saisonziel war, aber aufgrund der hervorragenden Leistungen unserer Spieler, auch ohne den regelmäßigen Einsatz von Nathan, tatsächlich bevorsteht. Es wird ein heißer letzter Spieltag.
Die 2. Mannschaft spielte in Güdingen, hatte also auch keine weite Anreise zum Auswärtsspiel. Hier war der erste Gegner das Team aus dem Nordsaarland und der Innenminister-Stadt St. Wendel, konkret die dortige 2. Mannschaft. In diesem Spiel hatte Elisabeth Einsatz auf Position 4 und machte gegen Martin Klees ein beachtliches Spiel. Sie gewann den 1. Satz, hatte dann aber erwartungsgemäß Schwierigkeiten, mit dem Tempo und der Schlaghärte mitzuhalten. Hier gibt es halt ein Gender-Problem, was man in einheitlichen Ligen nicht lösen kann. Es ist schade, aber Elisabeth hat sich derart stark im Squash entwickelt, dass sie ohne Weiteres mit vielen ihrer männlichen Kontrahenten mithalten kann. Sie verlor dieses Spiel in 4 Sätzen. Besonders bemerkenswert ist, welchen Leistungssprung Markus in letzter Zeit gemacht hat. Das ist schön, macht sehr viel Freude und belohnt ihn ob seines Fleißes und seiner unglaublichen sozialen Kompetenz. Er ist der typische Teamspieler, den die Vereine brauchen und der immer den Verein im Vordergrund sieht vor eigenen Interessen. Also an dieser Stelle ein Riesenkompliment für unseren Markus, der aus dem Verein nicht mehr wegzudenken ist und jetzt die Früchte seines Trainingsfleißes ernten kann. Genug der Lobhudelei: auf Position 3 gegen Hans-Jürgen Senger gab es ein ungemein spannendes Spiel und Markus war gewaltig fokussiert. Etwas Glück gehörte dazu, um in 5 Sätzen gegen einen wirklich starken Jürgen zu gewinnen, was auch dadurch belegt wird, dass nach Punkten Hans-Jürgen 3 Zähler besser war, Markus gewann aber in 5 Sätzen und das war großartig. Stephan auf Position 2 spielte gegen Christian Ley, hatte wieder ein relativ unruhiges Spiel mit nicht voller Konzentration auf die Ballwechsel im Court, was dann auch dazu führte, dass Stefan in 4 Sätzen gegen einen allerdings guten Christian die Segel streichen musste. Unser Christian auf Position 1 spielte gegen den anderen Oliver, nämlich den Oliver Bruder aus St. Wendel und der Gastgeber biss sich an Christian die Zähne aus, um dennoch – ergo zahnlos – in 3 knappen Sätzen zu gewinnen. Christian spielte nicht schlecht, war aber letztlich einfach paar Punkte schwächer als sein Gegner. Es gab also ein 3:1 für St. Wendel und damit nichts Zählbares für uns.
Im Spiel gegen die Strokies II spielte ebenfalls Elisabeth gegen Peter Rübelt und eigentlich kann man die Worte zuvor auch hier übernehmen. Sie konnte jederzeit mitspielen, war technisch eigentlich besser, um dann aber wiederum der Kraft der männlichen Natur den Vorzug lassen zu müssen. Es waren allesamt knappe Sätze für Elisabeth und wenigstens an Erfahrung hat sie gewonnen. Ich gehe sicher davon aus, dass sie in der kommenden Saison solche Gegner noch viel mehr an den Rande der Verzweiflung bringen kann. Johann Janto war der Gegner von Markus und der Senior spielt schon gefühlt seit dem Ende des 30-jährigen Krieges Squash. Seither kenne ich ihn auch. Er ist ein ungemein angenehmer Zeitgenosse, strotzt vor Erfahrung und Routine und war der erwartete starke Gegner für Markus. Dieser ließ sich aber durch überhaupt nichts beeindrucken, hielt in jedem Satz hervorragend mit und musste sich denkbar knapp in 3 Sätzen geschlagen geben, konnte seine Form aber konstant halten. Auch hier eine gute Leistung mit schlechtem Ausgang. Das Spiel von Stephan ist schnell erzählt. Sein Gegner Jonas Heppe hatte im 1. Satz Schwierigkeiten, in den nächsten beiden aber nicht mehr, sodass ein glatter 3:0-Erfolg für den Saarbrücker zu Buche stand. Umgekehrt lief es auf der Position 1 von Christian gegen Christoph, auch genannt Scherer. Hier hatte unser Christian das Spiel komplett im Griff, hatte in keinem der Sätze Schwierigkeiten und konnte einen glatten Sieg in 3 Sätzen mit nur 14 abgegebenen Punkten einfahren. Auch dies reichte dann nicht mehr zu einem Unentschieden, sondern nur zu einem 1:3, wobei der 8. Tabellenplatz knapp erhalten blieb. In den nächsten beiden Spieltagen kann man noch versuchen, den einen anderen Erfolg einzufahren. Auch hier wird es spannend bleiben.
Verfasser: Kurt Rauch, 13.03.2019