Es sind nicht die sportlichen Geschehnisse, die im Mittelpunkt der heutigen Berichterstattung stehen, sondern es ist ein ganz trauriger Anlass, der den Sport völlig in den Hintergrund treten lässt. Unser Freund, Vereinsmitglied sowie ehemalige Spieler Stefan Oelpke hat den Kampf gegen seine schwere Erkrankung verloren. Dies hat uns erschüttert und tief getroffen, verlieren wir mit ihm einen ungemein sympathischen, immer gut gelaunten und sportlich überragenden Freund, und dies mit jungen Jahren. Obwohl er sportlich auf dem Heidenkopf seine neue Heimat gefunden hatte, blieb er uns immer treu, war häufig noch in den Courts zu sehen und zu bewundern ob seiner Kraft und Kondition, seiner spielerischen Klasse und seines immer fairen Verhaltens innerhalb und außerhalb der Courts. Wir sind bei seiner Familie und werden ihn nie vergessen! R.I.P, Stefan.
Dieses sehr traurige Ereignis hatte Marius zu einer tollen Geste veranlasst, eine Kerze nebst Todesanzeige seiner Familie zum Spieltag mitzunehmen und dort eine kleine Gedenkstätte zu errichten, was alle sehr beeindruckt hat. Es sollte nicht das einzige Zeichen sein, denn der Spieltag in Illingen begann mit einer Schweigeminute für unseren Freund. Es war auch wichtig, ein deutliches Zeichen der Wertschätzung für einen tollen Typen zu setzen, nachdem insbesondere die Todesanzeige der Anwaltssozietät mit ihrer Unpersönlichkeit und Aussagelosigkeit bei uns zu gewaltigen Irritationen geführt hatte – unabhängig davon, was Grund hierfür gewesen sein könnte.
Obwohl es schwer fällt, sollen jetzt die sportlichen Ereignisse um den letzten Samstag beleuchtet werden. Gegner unseres Teams I war in Illingen zunächst die Saarbrücker Mannschaft von Stroke Eleven. Marc auf Position 4 spielte gegen den Franzosen Yannick Ney und legte los wie die Feuerwehr. Der 1. Satz ging ruckzuck und positiv an Marc, der dann aber in den folgenden beiden Sätzen seinem Alter Ego Vortritt lassen musste mit einem gelinde ausgedrückt außergewöhnlichen Stellungsspiel und vielen einfachen Fehlern. Dieses Alter Ego hatte dann aber gottlob in den Sätzen 4 und 5 Feierabend und Marc konzentrierte sich, spielte gute und spannende sowie knappe Sätze, behielt aber dann durchaus glücklich, wenn auch nicht unverdient, die Oberhand gegen den starken Franzosen. Glückwunsch Marc für diese kämpferisch starke Leistung. Rudi auf Position 3 konnte leider nicht an seine hervorragende Form beim Spieltag zuvor anknüpfen. Gegner war der routinierte und sympathische Konditor Michael Steigleiter, der im 1. Satz kleine Brötchen backen musste und gegen Rudi überhaupt kein Land sah, um dann aber gegen eine zunehmend entnervten und unkonzentrierten Jüngling aus Saarlouis die nächsten 3 Sätze klar zu beherrschen. Rudi fiel in alte Muster zurück, ärgerte sich, fluchte, warf Schläger und kam auch hierdurch völlig außer Tritt. Es gilt ihn aufzubauen und zur Ruhe und Konzentriertheit zurückzufinden, die ihn neben seiner überragenden Technik derzeit so stark machten. Marius auf Position 2 hatte eine lange Trainingspause hinter sich, war aber wie immer äußerst motiviert und zudem noch in guter Form. Sein starker Gegner Marco Groh hielt zwar gut mit und es entwickeln sich Ballwechsel auf hohem Niveau und mit wechselnden Gewinnern. Insgesamt hatte aber Marius einen Tick bessere Schläge auf Lager und größere Konzentration gegen Satzende, sodass er auf dem Papier deutlich in 3 Sätzen gewann, wobei aber nur 8 Punkte Unterschied dokumentiert sind. Glückwunsch Marius, dies war eine kämpferisch und spielerisch reife Leistung. Oliver auf Position 1 begann gegen Thomas Rimlinger gut, buchte den 1. Satz in mehrfacher Verlängerung mit 15:13 für sich, um dann aber doch einzubrechen und seinem überragenden Gegner den Vortritt lassen zu müssen. Ergebnis war dennoch ein verlorenes Unentschieden gegen den starken Tabellenzweiten und dies kann durchaus als Erfolg gewertet werden.
Im 2. Spiel gegen die Gastgeber hatte Marc Christian Schmidt zum Gegner und Marc hatte durchaus durch sein 1. Spiel dazugelernt. Es fiel ihm nicht schwer, seinen Gegner in Schach zu halten, dies trotz einiger unnötiger Fehler, aber auch dank eines durchdachten und taktisch souveränen Spiels gelang es ihm, keine Zweifel aufkommen zu lassen, dass er an diesem Tag der verdiente Sieger war. 3 relativ glatte Sätze waren das Ergebnis dieses guten Spiels unseres Topdesigners. Rudi begann stark gegen Michel Tomczak, siegte in den beiden 1. Sätzen, um dann aber wieder die Ruhe zu verlieren und sein Potenzial nicht vollständig abzurufen. Die letzten 3 Sätzte spielte sein Gegner aus Illingen sicher nach Hause und Rudi konnte nicht mehr an seine gute Form anknüpfen; schade, aber solche Tage gibt es insbesondere bei jungen Squashern. Das nächste Mal läuft es wieder besser. Marius‘ Gegner war Christian Zenner und Marius zeigte ein tolles Spiel gegen seinen gleichwertigen Gegner. Die Sätze waren alle äußerst knapp, 2 der 3 gingen in Verlängerung und Marius hatte wirklich Pech, dass er in den entscheidenden Momenten nicht die Siegpunkte erzielen konnte. Im Gegensatz zu Rudi blieb Marius aber ruhig und dies zahlte sich in Form eines wirklich guten Spiels und toller Leistung trotz einer sehr knappen Niederlage aus. Auch hier waren es nur 6 Punkte Differenz, die die Dreisatz-Niederlage von Marius in ein besseres Licht rückten. Im Spitzenspiel traf Oliver auf Jörg Fassian, dem Chef der Illinger, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Was man von Jörg überhaupt nicht kennt ist, dass er ungemein viele Fehler spielt und der konzentrierte Oliver hatte trotz eines knappen Satzes das Spiel im Griff. Der entscheidende 4. Satz ging sogar mit 11:3 für unseren neuen Präsidenten aus und Oliver gewann durchaus verdient aufgrund einer konzentrierten und mit nur wenigen Fehlern gespickten Leistung. Ergebnis war damit auch hier ein Unentschieden, dieses Mal aber positiv für uns, sodass mit 3 Punkten aus 2 Spielen gegen den Tabellenzweiten und den Tabellendritten ein fast optimales Ergebnis herauskam. Glückwunsch Jungs, trotz dieser traurigen Vorgeschichte zu diesem Spieltag solch eine Leistung abzurufen. Grund dafür waren auch jede Menge Zuschauer (nämlich 5), die von Saarlouis aus den Weg nach Illingen gewählt hatten, um das Team zu unterstützen, darunter auch der Sohn von Oliver, der seinem Vater nicht nur kräftig, sondern auch erfolgreich alle Daumen drückte, die er zur Verfügung hatte.
Die 2. Mannschaft hatte ihre Spiele bei Rhein-Neckar, konkret der 4. Mannschaft der Südpfälzer, auszutragen. Gegner war auch Zweibrücken 2, gegen die unser Team 2 zunächst zu spielen hatte. Neu-Squasher Matthias, mit ungemeinem Ehrgeiz, großer Trainingsleistung und hoher Begabung für unseren Sport gesegnet, spielte auf Position 4 gegen Waldemar Lenke und Matthias musste noch nicht mal alles abrufen, was ihm schon jetzt zur Verfügung steht. Der 1. Satz verlief zwar knapp, in den nächsten beiden ließ er aber keine Zweifel aufkommen, dass er der bessere Squasher war. Es reichten auch weniger als 100 %, um das Spiel zu beherrschen und 3:0 zu gewinnen. Glückwunsch Matthias zu dieser souveränen Leistung. Auch Stefan auf Position 3 ließ gegen Marco Weidler keine Zweifel aufkommen. Stephan spielte wie gehabt ein schnelles und druckvolles Squash und sein Gegner Marco hatte diesbezüglich nichts entgegenzusetzen. Auch Stephan gewann klar mit 3:0 in 3 Sätzen mit 20 Punkten Differenz. Auffallend war nur, dass Stephan seine Füße nicht ganz beherrschte, denn beim Aufschlag kam es häufig zu Fußfehlern und damit unnötigen Punktverlusten. Hier ist ein spezielles Training angesagt. Auf Position 2 spielte Christian gegen Fabian Biebl und eigentlich muss ich mich wiederholen, denn auch hier entwickelte sich ein einseitiges und von Christian beherrschtes Spiel gegen einen deutlich schwächeren Zweibrücker Gegner. Interessant ist, dass exakt wie im Spiel zuvor von Stephan das Punktverhältnis 33:13 lautete. Ob dies abgesprochen war, lässt sich nicht überliefern. Schließlich hatte André auf Position 1 einen Sahnetag erwischt, was bei Heiko Doll, dem sympathischen Dauer-Squasher aus Zweibrücken, gerade nicht der Fall war. André überrannte Heiko geradezu, wobei Heiko offenbar Schwierigkeiten hatte, sich auf die Courts in der Südpfalz einzustellen. Tempo, Spielwitz und Genauigkeit der Schläge waren bei André überragend und Heiko wusste nicht, was mit ihm geschah. Ehe er sich versehen hatte, ging es schon zum Händeschütteln. Daher souveräne Leistung der sehr stark angetretenen 2. Mannschaft gegen Zweibrücken, den Tabellenletzten. Dass unsere 2. Mannschaft Favorit war, war klar, dass man dieses Spiel aber ohne Satzverlust gewann, ist schon ein Zeichen von Qualität.
Etwas schwieriger wurde da schon das Match gegen die Gastgeber. Matthias hatte mit dem sehr starken Maximilian Bergmann seine liebe Mühe und Not. Letztlich war er chancenlos gegen den sehr guten Techniker, der seine Spielkunst vorzüglich einsetzte und Matthias permanent in die Defensive zwang. So durfte Matthias an diesem Samstag die beiden Extreme des Squashsports erleben: einen souveränen Sieg ohne große Schwierigkeit und eine deftige Niederlage, bei dem sein starker Gegner keine Probleme hatte. Die Position 3 sah ein Spiel zwischen Stephan und Felipe Fuentes. Stephan hatte Probleme, Länge in seine Schläge zu bringen, was beim Squash unabdingbar ist, um den Gegner unter Druck zu setzen. Er verlor die beiden ersten Sätze, um dann im 3. Satz besser ins Spiel zu kommen und diesen zu gewinnen. Der 4. Satz war äußerst knapp und eng, hier reichten Nuancen, dass sein Gegner das Spiel in der Verlängerung gewinnen konnte. Also ausgeglichenes Spiel, aber durchaus verdienter Sieg für Felipe, der einfach die Nuance besser war. Auf Position 2 spielte Christian gegen Uwe Wendel, den man völlig positiv als Squash-Versessenen bezeichnen kann. Der sympathische Weltenbummler in Sachen Squash zeigte seine technischen Stärken gegen einen Tempo-Squasher, dem es allerdings auch nicht gelang, saubere Schläge in den Court zu bringen. Der 2. Satz war knapp und ging in die mehrfache Verlängerung, in den anderen beiden zeigte Uwe aber seiner Routine und Christian wusste dann nicht mehr, was er entgegensetzen sollte. Damit verdienter Sieg für Uwe in 3 Sätzen. Sieger des Tages in diesem Match war dann schließlich Mannschaftsführer André, der sich mit Paul Schmid ein tolles Match lieferte. Es waren schöne und lange Ballwechsel und unser Konditionswunder brachte seinen technisch sehr starken Gegner zur Verzweiflung. Paul konnte machen was er wollte, André fand fast immer eine bessere Lösung und so kam ein Dreisatzsieg zustande, der nur im 2. Satz knapp wurde. Paul spielte Stopps, Boasts, Longlines, Cross und André kratzte alle diese Bälle wieder zurück ins Spiel, was Paul knackte. Gerade die Lobs waren es, mit denen Paul nicht zurecht kam. Chapeau für André, der ein sehr starkes Spiel ablieferte und am Ende durchaus verdient gewann. Dies reichte zwar nicht mehr für einen Punktgewinn der Mannschaft, aber zur Festigung eines guten 8. Tabellenplatzes.
Verfasser: Kurt Rauch, 24. Okt. 2018