An diesem Spieltag gab es mal wieder volles Programm für unsere 3 Mannschaften, eingeschlossen ein Heimspiel der 3. Mannschaft in unserer Heimanlage RELAX in Ensdorf. Und dieses Mal gab es kaum personelle Probleme bei den Spielen, sodass sich der Stress des Organisierens im Vorfeld für unsere guten Geister, die Mannschaftsführer, im Rahmen blieb.
Für die 1. Mannschaft organisierte der Verband in der Regionalliga Südwest einen rein saarländischen Spieltag, die Örtlichkeit war das altehrwürdige FLIP-FLOP in Rohrbach, Heimat der sympathischen Squashikone Christian Bernard und der ursprünglich in Dudweiler geborenen und in der Stadt St. Ingbert beheimateten Squasher des SC Wiesental. Ihr seht, es ist hilfreich, in der Heimatkunde in der Schule etwas aufgefasst zu haben, um die geographischen Besonderheiten im saarländischen Squash-Sport beachten zu können.
Ich möchte mich an dieser Stelle anders als sonst nicht mit den einzelnen Spielen, sondern insbesondere mal ausgiebiger mit unseren jugendlichen Spielern beschäftigten, die gegen das Heimteam sowie unsere Freunde aus St. Wendel im Einsatz waren. Unser mittlerweile volljähriger Rudi hatte geballte Routinen gegen sich, zum einen den sympathischen und engagierten Rüdiger Göddel aus Saarlands Skandinavien und zum anderen das Urgestein des Wiesental-Ingberter Squashsports und früheren regelmäßigen Vizemeister (noch zu meiner Blütezeit der Renaissance) im saarländischen Squash Patrick Klein. Und Rudi verkaufte sich gut, die ansteigende Form und Motivation sind deutlich zu erkennen. Es waren insgesamt sehr knappe und ansehnliche Spiele gegen die beiden Techniker, wobei Rudi im Match gegen Rüdiger alles erlebte: klar gewonnene wie klar verlorene Sätze, ein Fünfsatzspiel und nachlassende Konzentration am Ende. Das Spiel war toll anzusehen, wechselte nämlich jeweils der Satzgewinn bis zum 5. Satz, den dann Rüdiger doch aufgrund seiner Erfahrung beherrschte und etwas glücklich, wenn auch nicht unverdient, zu seinen Gunsten bog. Wobei zugestanden werden muss, dass der 5. Satz mit 3:11 relativ deutlich zulasten Rudi ausging. Das Spiel gegen den mit allen Wassern gewaschen Patrick verlief zwar im Ergebnis deutlicher gegen Rudi, man muss aber beachten, dass die 1. beiden Sätze jeweils in die Verlängerung gingen und die beiden folgenden insbesondere aus unserer Sicht daran litten, dass Rudi eine gewisse Ruhe in sein Spiel nicht bringen konnte. Sicherlich war gegen Patrick mehr drin als das verlorene 4 Satzspiel, zeigt doch das Punktverhältnis von 44:33 keinen so großen Unterschied. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Rudi gute Spiele ablieferte, seine Gegner aber an diesem Tag einfach ruhiger und fehlerfreier spielten, was dann auch den Ausschlag gab.
Kommen wir dann auf unseren anderen Jugendlichen, den mit 19 etwas älteren Marius, bei dem man ebenfalls nach einem kleinen Tief merkt, dass ihn der Ehrgeiz wieder packt. Was Marius im Spiel gegen den St. Wendler Alexander Klein anbot, war schon sehenswert. Er ließ zum einen nie einen Zweifel daran, dass er das Spiel gewinnen wollte, und zum andern seinem Gegner nur im 2. Satz das Gefühl, mithalten zu können. Die anderen beiden Sätze gingen jeweils zu 2 aus, was schon deutlich belegt, wer klar der bessere Spieler an diesem Tag war. Es war eine ansehnliche Leistung von unserem 19-jährigen. Das es dann gegen den bundesligaerfahrenen Thorsten Schmees, einem ebenso untadeligen wie beleibten Sportsmann aus Rohrbach, schwerer wird, war vorauszusehen. Marius hielt aber insbesondere in den ersten beiden Sätzen gut mit, in denen ein Leistungsunterschied nicht zu erkennen war. Dass Marius dann in den Sätzen 3 und 4 abgebrochen ist, war einerseits dem fast perfekten Spiel von Thorsten geschuldet und lag andererseits daran, dass auch bei Marius die Ruhe und Konzentration etwas weg war. Dennoch auch hier Kompliment an unseren Jungspund, der Thorsten in den ersten beiden Sätzen arg ins Schwitzen brachte.
Die Chronologie der Spiele unserer Jugendlichen soll nun ergänzt werden um wenigstens ein paar Sätze zu unserem Neuzugang Nathan Sneyd, der sich immer mehr als Ligaschreck entpuppt. Was Nathan gegen unseren Freund und ehemaligen Mannschaftskameraden Roland Laures bot, war mit souverän mit leicht angezogener Handbremse angemessen zu umschreiben. Roland verfügt über eine blitzsaubere Technik und die beiden lieferten sich ein wirkliches schönes Squashspiel, wobei Nathan zwar nur knappe Sätze verbuchen konnte, aber letztlich nie ernsthaft in Gefahr kam. Im 2. Spiel gegen den wohl besten saarländischen Squasher mit Bundesligaerfahrung Tobias Baab war Nathan einerseits mehr gefordert, andererseits konnte er dennoch mit seinem unglaublichen Schlagrepertoire Tobias von einer Verlegenheit in die nächste bringen. Verzeiht mir das Wortapiel, das sich aber anbietet: Nathan kaufte ihm den „Sneyd“ ab!! Man hat es im Saarland selten gesehen, dass Tobias in einem Ligaspiel wirklich ins Pumpen kam. Nathan, der immer noch nicht das Gefühl vermittelte, sein volles Leistungsvermögen zu zeigen, machte mit Tobias eigentlich alles was er wollte. Tobias befand sich relativ schnell in der Defensive und Nathan spielte mit Ruhe, Übersicht und großer Fantasie seine Performance zu Ende. Ein derart glatter Dreisatzsieg war nicht zu erwarten, fand aber statt mit insgesamt lediglich 14 Punkten für den tapferen Tobias, der übrigens Roland im 2. Spiel ebenfalls mit lediglich 14 Gegenpunkten eine bittere Niederlage beigebracht hatte. Wir freuen uns schon sehr auf unsere Heimspiele im Jahr 2018 und hoffen, dass Nathan dann zur Verfügung steht. Es wird ein Erlebnis werden, ihn vor heimischem Publikum spielen zu sehen und unsere Freunde, Gönner und Sponsoren sind schon jetzt herzlich eingeladen, sich dies nicht entgehen zu lassen.
Schließen wir die Berichte der Regionalliga: es gab den ersten Sieg mit 3:1 gegen St. Wendel, was uns auf den 9. Platz katapultierte. Gegen die sehr starken Wiesentaler verlor man mit 1:3, was keine Schande ist, ist Wiesental doch mit Germersheim zusammen Tabellenzweiter und damit noch zu stark für unsere (halbe) junge Truppe.
Die 2. Mannschaft musste nach Idar-Oberstein zu deren 2. Mannschaft reisen und hatte es zusätzlich mit der 2. Mannschaft aus Germersheim zu tun. Was auf Position 4 Stefan mit dem Senior Wolf-Dieter Apitz aus Germersheim anstellte, war schon sehenswert. Stefan mit seinem kraftvollen und schnellen Spiel ließ seinem Gegner keine Chance und die körperliche Überlegenheit zeigte sich im Ergebnis von 3:0 mit den Sätzen 2 und 3 jeweils zu 1!!. Auch Benjamin auf Position 3 zeigte ein beherztes Spiel gegen den Halbspanier Alex Kurth-Barbier. Alex ist technisch und konditionell stärker, aber Benni warf seinen ganzen Heldenmut in die Waagschale, was ein 5-Satzspeil zur Folge hatte. Dass dieses verloren ging, lag an besagter Kondition. Dennoch Hut ab vor dieser Willensleistung. André tat es Benni gleich: Fünf völlig ausgeglichene Sätze gegen den jüngeren Rotschopf Benjamin Göttlich zeugen von seiner Kampfkraft, der Verlust des 5. Satzes mit 8:11 von Pech gepaart mit kleineren Unkonzentriertheiten. Schade jeweils. Und Marc vervollständigte die Dramaturgie mit ebenfalls 5 Sätzen gegen Jürgen Schmitt und auch Marc litt unter Kräftemangel und einem erhöhten Puls in Satz 5, in dem er leider nur 5 Punkte verbuchen konnte. Schade, damit war zwar das Spiel mit 1:3 verloren, bemerkenswert ist aber die völlig ausgeglichene Gesamtpunktausbeute von 155:155, was den Verband veranlassen sollte, für dieses Match gegen Germersheim in verfassungskonformer Auslegung der Spielregeln gemessen am Gleichbehandlungsgrundsatz beiden Teams zwei Punkte gutzuschreiben!!
Im Spiel gegen Idar-Oberstein gab es für Stephan zunächst etwas Stress. Er fühlte sich im Match gegen Christian Anhäuser schirimäßig schlecht behandelt, forderte mehrfach den Videobeweis aus Köln, was aber frustan blieb. Schlimmer ist, dass sich Stephan hierdurch aus dem Konzept bringen ließ, die Konzentration vor lauter Ärger verlor und das Spiel unnötigerweise in vier Sätzen abgab. Und Benni entwickelt sich zum Fünfsatzking, machte er gegen den Oldie Stefan Messerschmidt wiederum von der Ausschöpfung des Regelwerks Gebrauch, auch dieses Mal zu seinen Ungunsten, konkret: mit einem verlorenen 5. Satz von 8:11. Schade, daran müssen wir arbeiten, wenn möglich im Squashtraining!! Und André hatte das Vergnügen, sich gegen den Unorthodox-Squasher Robert Yaghoubi zu probieren, auch dies war vergebens, konnte André mit seiner Kraft und Schnelligkeit dem Spielwitz des Routiniers nichts Adäquates entgegensetzen. Nach vier Sätzen war Schluss. Und Marc schaffte mit Mühe und Müdigkeit mit den letzten Körnern einen – wiederum – 5-Satzsieg nach 0:2-Rückstand gegen Francoise Donven, die starkes Squash zeigte, Marc aber Moral und Stehvermögen, auch wenn er anschließend platt wie eine Flunder war. Die Spiele dauerten ellenlang, was den knappen Ausgängen geschuldet war, vor Morgengrauen erreichten die Aufrechten aber wieder das Saarland.
Im Heimspiel der 3. Mannschaft traf man auf andere 3. Mannschaften: Rhein-Neckar und Heidenkopf. Benedict (17) hatte das Vergnügen, auf die Ostpfälzerin Mai-Ly Nguyen zu treffen und er wollte sich gegen das hübsche Mädel nicht kampflos ergeben – im vollen Wissen, dass sie die bessere Squasherin ist. Und er setzte in der Tat das um, was ihm immer gesagt wird: nicht gleich den genialen Ball zu spielen, Ruhe zu bewahren, Hirn einschalten! Und es klappte wirklich gut, auch wenn er letztlich keine Chance hatte. Er spielte aber richtig gutes Squash, zeigte eines seiner besten Spiele und schaffte im zweiten Satz gar 7 Punkte. Dass es nicht reichte, war klar, aber Bene machte einen großen Schritt nach vorne. Auch Elisabeth spielte gut, hatte mit Thosten Janz aber auch einen Klassegegner. Gute Ballwechsel gelangen, Thorsten war aber einfach besser gegen eine nicht enttäuschende Elisabeth. Markus auf Pos. 2 war etwas nervös im Spiel gegen Cornel Götz, aber die Sätze 2 und 3 konnte er gegen den überlegenen Gegner recht offen gestalten. Es reichte aber nicht zu einem Satzgewinn. Und Christian fand in Rainer Tscheschel ebenfalls seinen Meister: Rainer war überlegen und ruhig, spielte platzierte Bälle und abwechslungsreicher. Ergebnis: 0:4 und 0:12 Sätze, aber wenigstens 51 Punkte erzielt.
Besser lief es gegen Heidenkopf. Hier matchten Bene und Lizzy gegen die Rübelt-Familie Peter und Saskia, dies mit wechselndem Erfolg: während Bene im Männerduell klar verlor und irgendwie traurig war, das er nicht wieder gegen ein Mädel spielen dürfte, hatte Lizzy mit der blutjungen Saskia mehr Mühe als erwartet. Der, besser die, Heidenkopf-Neuling hat viel Talent und Lizzy (oder Elli, Betty, Lisbeth, Lisa, Elsbeth – verzeih mir liebe Elisabeth, vier Silben sind einfach viele!!) machte ungewohnte Fehler, verlor gar den dritten Satz nach Matchbällen, fing sich dann aber wieder und schaffte ein 3:1. Und Markus hatte gute Szenen gegen den Ebenso-Neuling Gabriele Schrag, spielte aber erneut zu viele Fehler, um etwas Zählbares erreichen zu können. Schade. Aber Christian gelang das Spiel des Tages. Gegen den bärenstarkes Oldie und Laufsquasher Peter Ries schaffte unser Spitzenspieler ein ungemein souveränes 3:1 mit lediglich Schwächen im verlorenen 2. Satz, der vierte ging klar mit 11:4 an Christian, der mit großem Tempo fast fehlerfrei spielen konnte. Also: ein verlorenes Unentschieden, aber wenigstens einen Punkt mehr auf der Haben-Seite. Und vorgerückt auf Tabellenplatz 9.
Verfasser: Kurt Rauch, 16.11.2017