Es war kein Spieltag wie jeder andere, was vor allem daran lag, dass wir ein besonderes Ereignis zu feiern hatten. Unser Knirps Rudi hatte seinen großen Tag, denn ab diesem Samstag darf er wählen, einen großen Umzugswagen bestellen, um sein Domizil in die Squash-Courts zu verlegen und wird nicht nur volljähriges, sondern auch vollwertiges Mitglied der Gesellschaft. Hierfür an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch von uns allen, bleib‘ Deinem Weg treu, finde einen guten Ausbildungsplatz und lasse Baseball Baseball sein; Squash ist doch viel schöner, interessanter und spannender, hab‘ ich Recht? Immer!!
Die Aufstellung der einzelnen Mannschaften führte zwar zu Diskussionen, allerdings konnten doch trotz der Ausfälle die Mannschaften gut besetzt werden. Schmerzhaft war natürlich, dass zum einen Nathan nicht zur Verfügung, Olli noch immer im Krankenstand stand (klingt nach Stottern) und Marius noch sehr angeschlagen in die Spiele gehen musste. Der 2. Spieltag der Regionalliga führte unsere Cracks gar nicht so weit, denn der Spielplan hatte ein Dreiermatch rein saarländischer Art geboren. Wir mussten ins Sport-und Freizeitzentrum nach Illingen, eine schöne und großzügige Anlage im Zentrum des Saarlands. Dort in „Fassianien“ war weiterer Gegner der SC Heidenkopf aus Saarbrücken, beides unangenehme, da starke Gegner.
Im Spiel gegen die „ungläubigen Häupter“ (Heiden-Kopf – Entschuldigung für dieses schlechte Niveau) traf zunächst unser Frankreich-Import Arthur auf den Ewig-Squasher Frank Wunn, seines Zeichens nach wie vor Linkshänder. Dass Arthur in den 3 schnellen Sätzen keinerlei Chance hatte, war schon überraschend, aber Frank spielte gnadenlos gut und Arthur äußerst unkonzentriert und nicht in Topform. So kam es dazu, dass Arthur nur 14 Punkte gegenüber zwangsläufigen 33 von Frank erzielte. Auf Position 3 hieß Marcs Gegner Herbert Britten. Der blitzsaubere Techniker erwies sich auch für Marc als eine Nummer zu groß und wie es das Schicksal will, wollte Marc Arthur nicht im Regen stehen lassen und kam zum selben Gesamtergebnis: 14:33. Man merkte deutlich die größere Regionalliga-Routine der beiden starken Saarbrücker. Was Rudi dann an seinem Ehrentag gegen den ehemaligen Saarland-Meister und Ober-Sympath Frank Skowronek spielte, war sensationell. In jedem Satz war er knapp dran, seine Stärken technischer Art und sein Spielverständnis waren überragend, Frank ist aber ebenfalls ein hervorragender Squasher, der durch seine Routine die sehr knappen 3 Sätze für sich entscheiden konnte. Dennoch gilt unserem Geburtstagskind ein Riesenlob für diese bärenstarke Leistung. Das Spitzenspiel zwischen Marius und Damien Bellot verlief ebenfalls recht einseitig, obwohl man Marius ein Kompliment machen muss, was er trotz geschwächter Gesundheit in den Court brachte. Damien ist als Nummer 1 eines Regionalliga-Clubs mit Spitzenplatz-Ambitionen natürlich von einem anderen Kaliber und es wäre sicher ein schöneres und knapperas Spiel geworden, wenn Marius fit gewesen wäre. So konnte er nur im 2. Satz mitspielen, hatte aber ansonsten keine Chance.
Im Spiel gegen die Gastgeber musste Arthur auf Position 4 gegen Christian Kersten antreten. Auch hier zeigte sich, dass Arthur derzeit nicht in allerbester Form ist, denn Christian hatte relativ wenige Schwierigkeiten und es entwickelte sich ein Spiel, das demjenigen gegen Heidenkopf sehr ähnelte. Arthur hatte in 3 recht klaren Sätzen für seinen Gegner letztlich keine Chance. Das spannendste Spiel des Tages lieferte Marc gegen das Illingen-Urgestein und uneingeschränkten Herrscher über das Squash im mittleren Saarland, den äußerst engagierten Verbandsvertreter und squashverrückten Jörg Fassian. Das Spiel begann mit einem Orkan namens Marc, der im 1. Satz über den armen Jörg hinwegfegte wie Trump über die zivilisierte Welt. Ein einziges Pünktchen konnte Jörg verbuchen. Im Gefühl der Überlegenheit wurde Marc dann aber leichtsinnig, Jörg wurde stärker und die beiden nächsten Sätze gingen an den Capo der Illinger. Im 4. Satz erholte sich Marc ein wenig, musste aber über Messers Schneide springen, um diesen in der Verlängerung gewinnen zu können und die Chance auf Satz 5 zu haben. Dort legte Marc los wie im 1. Satz, verspielte aber einen 5-Punkte-Vorsprung und Jörg gewann in einem 50:50-Match mit Ruhe schließlich mit 11:9 im 5. Satz. Sehr schade, aber nicht mehr zu ändern! Unser frisch-erwachsener Rudi spielte gegen das Lauf- und Konditionswunder Stefan Alt, der natürlich den Vorteil hatte, eine deutlich windschnittigere Frisur zu haben als Rudi. Dies allein war es aber nicht, was letztlich zum glatten Dreisatzsieg des sympathischen Stefan führte. Stefan ist sehr erfahren, fast nicht in Bedrängnis zu bringen und war an diesem Tag für einen wirklich guten und nie aufgebenden Rudi eine Nummer zu groß. Dennoch kein Verdruss, diese Niederlage war letztlich nicht überraschend. Und über Marius‘ Spiel gegen Jonathan Bergmann muss man dasselbe schreiben wie in den Zeilen des Spiels zuvor. Für seine gesundheitliche Schwächung spielte er wirklich gutes Squash, konnte aber dem fast fehlerfrei agierenden Jonathan letztlich an diesem Tag nichts entgegensetzen. Schade, denn auch hier wäre bei einem topfitten Marius vielleicht etwas drin gewesen. Fazit: außer Spesen nichts gewesen, wobei aber doch vermutet werden kann, dass in besserer Mannschaftsform und in stärkster Besetzung auch mit diesen Spitzenteams der Regionalliga wahrscheinlich mitgehalten werden könnte. Wollt ihr uns ganz oben sehen, müsst ihr die Tabelle drehen!
Die 2. Mannschaft hatte in der Verbandsliga Südwest Heimspiel, war also tätig in unserer wunderschönen Sport- und Freizeitanlage Relax in Ensdorf. Gegner waren in der Tat 2 Mannschaften, obwohl es auf dem ersten Blick so aussieht, als wäre es nur eine gewesen. Klarer ausgedrückt: der Gegner war ein Verein, der aber aus 2 Mannschaften bestand, nämlich unsere Frankenthaler Gäste von Rhein-Neckar, konkret Mannschaft 3 und Mannschaft 4. Im ersten Spiel gegen Team 4 der Südpfälzer spielte Jürgen gegen Felipe Fuentes. Es entwickelte sich in den ersten beiden Sätzen ein sehr spannendes Spiel, in den entscheidenden Momenten war unser Jürgen aber etwas unkonzentriert, lief häufiger Felipe vor der Keule herum, was kampflos Punkte für den Gast brachte und trotz zweier sehr knapper Sätze musste Jürgen den dritten Satz deutlich abgeben. Unter Neuling Stefan mit ph hatte ein Date mit einem Mädel namens Svenja Zink, die gegen unseren Temposquasher anfänglich gut mithielt. Letztlich setzte sich aber Stephan mit seiner Spezialität, den ansatzlosen Boasts und einem besseren Spielwitz in drei nicht immer so klaren Sätzen gegen die talentierte Squashlady aus Frankenthal durch. Frank macht es auf Position 2 gegen den Langjahr- und früheren Langhaar-Squasher Uwe Wendel, seines Zeichens schon für viele Clubs im Südwesten aufgelaufen, spannend und knapp. Auch sein Spiel war sehr ausgeglichen mit der unglücklichen Besonderheit, dass er die ausgeglichenen Sätze alle verlor. Dies ist schade, denn es war mehr drin und Frank hatte Schwierigkeiten mit der Spielart von Uwe. Seinen linken Hammer konnte er daher nur recht selten auspacken und das Problem bei Frank ist, dass seine unforced errors letztlich in einer Anzahl auftreten, die an diejenige Zahl der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge des Jahres 2015 fast heranreichte. Faszinierend war das Spiel auf Nummer 1 zwischen unserem Mannschaftsführer André und der ebenso hübschen wie squashbesessenen Mai Ly Nguyen. Beide liefen sich die Lunge aus dem Leib und die ersten Ballwechsel waren ebenso schön wie lang. Nach zwei ausgeglichenen Sätzen mit je einem Gewinn von beiden setzte sich die bessere Kondition unseres sympathischen und mit Herzblut versehenen Mannschaftsführers doch durch, wobei auch sein kraftvolles Spiel letztlich den Durchbruch brachte. André gewann in 4 Sätzen, aber die nette junge Dame aus Frankenthal zeigte ein beeindruckendes Spiel. Ergebnis: ein knapp verlorenes Unentschieden, aber dennoch eine gute Leistung unserer 2. Mannschaft.
Dass es dann gegen die 3. Mannschaft der Rechtsunten-im-Südwesten- Squasher knapper würde, war schon daran zu erkennen, dass 3. Mannschaften normalerweise stärker besetzt sind als 4. Mannschaften. Jürgen maß sich mit Patrick Meppe, der über eine größere Erfahrung verfügt und letztlich mit druckvollen Bällen Jürgen relativ schnell knackte. Jürgen enttäuschte nicht, hielt in 2 Sätzen auch gut mit, verlor aber doch deutlich in dreien. Neuling Stephan in seinem 4. Ligaspiel überhaupt begann gegen Thorsten Janz überragend. Er entschied den 1. Satz für sich, hatte dann aber erhebliche Probleme mit seinen eigenen Aufschlägen, kam relativ schnell in die Defensive, mit der unser Altersfrischling noch nicht so gut klar kam. Die Routine von Thorsten setzte sich durch und Stephan verlor in 4 Sätzen. Ähnlich lief es für Frank gegen Cornel Götz. Auch Frank begann gut, gewann den 1. Satz und dann kam es wie häufig: wie bereits oben erwähnt waren es die leichten Fehler, die seinen Gegner aufbauten. Dass diese Fehler häufig gegen Ende eines Satzes auftraten, könnte damit zusammenhängen, dass Frank in seinem Urlaub in Ibiza dem Cerveza mehr frönte als seiner Kondition. Aber nicht schlimm, es gibt sicherlich tragischere Momente im Leben. André schließlich hatte als Gegner Rainer Tscheschel und beide verabredeten sich offensichtlich, schönes Squash mit sehr langen Ballwechsel zu spielen. Dies sah zwar außen gut aus, wenn aber dann André doch dieses Match in 3 Sätzen, teilweise relativ knapp, verlor, muss man nach dem Grund fragen: Rainer war einfach etwas sicherer und hatte dazu noch das Glück, dass er riskante Bälle oft für sich positiv entscheiden konnte. Ein doch recht ausgeglichenes Spiel fand somit einen klaren Sieger, der leider nicht aus Saarlouis kam.
Nach einer kurzen Verschnaufpause für meine Spracherkennung am PC, die (gemeint ist die Pause) in dieser Saison notwendig ist, weil ich nicht nur über 2, sondern über 3 Mannschaften zu berichten habe, soll es nunmehr weitergehen. Vergessen dürfen wir nämlich nicht unsere 3. Mannschaft, die mit ihrer Kapitänin Elisabeth ein Auswärtsspiel in Idar-Oberstein zu absolvieren hatte. Das neu formierte Team hatte einen relativ hohen Altersschnitt, weil unsere jungen Spielerinnen und Spieler an diesem Tag keinen Einsatz hatten. Das 1. Spiel in der Schmuckstadt musste unsere 3. Mannschaft gegen Zweibrücken II bestreiten und hier rechnete man sich durchaus Chancen aus. Unser Neuling Victoria mit k, eine ungemein talentierte, trainingsfleißige und squashbesessene junge Dame, spielte ein Wahnsinnsmatch auf Position 4 gegen den Zweibrücker Manfred Sauer. Sie kämpfte, spielte teilweise gute Bälle und schafft es sogar, gegen ihren männlichen Gegner im 3. Satz in der Verlängerung zu gewinnen. Dies im 2. Spiel überhaupt in der Liga und dann gegen einen Burschen Gegner ist aller Ehren wert! Herzlichen Glückwunsch, Viki, zu diesem Erfolg. Dass das Messen dann doch in 4 Sätzen verloren ging und es daher nicht reichte, lag an einem Durchhänger im Anschluss an den Satzgewinn. Dennoch Chapeau für diese gute Leistung. Die schnuckelige (verzeih mir, Marc, stimmt aber! Einem elder statesman sei dies erlaubt) Kapitänin Elisabeth, Mutter der Kompanie des Squashclubs und nicht mehr hinwegzudenken, spielte auf Position 3 gegen Marco Weidler und bot ein irres Spiel. Konzentriert, technisch ansprechend und taktisch zumindest nach ein paar Tipps von Christian fortgeschritten schaffte sie es, ein Spiel auf Augenhöhe in 4 Sätzen relativ deutlich zu gewinnen, insgesamt nämlich mit 12 Punkten Differenz. Auch hierfür herzlichen Glückwunsch, liebe Elisabeth, Dein Einsatz und Dein Fleiß haben sich endlich ausgezahlt. Auch Markus zeigte ein tolles Spiel gegen Jan Liedtke. Den 1. Satz verlor er äußerst knapp mit 12:14, danach zeigte sich aber doch eine technische Überlegenheit seines Gegners, der die letzten beiden Sätze von dreien deutlich gewinnen konnte. Markus kam nicht mehr richtig ins Spiel. Und auf Position 1 spielte Christian gegen den Sportchef des saarländischen Verbandes Uwe Daum, den sympathischen Funktionär, der aber an diesem Tag Christian doch recht deutlich unterlegen war. Christian siegte in 3 Sätzen, hatte allerdings im zweiten Schwierigkeiten und Uwe kam recht gut ins Spiel. Dennoch ein verdienter Sieg auf Position 1. Auch hier ein verlorenes Unentschieden trotz Spiel- und Satzausgleich. Insgesamt waren es nur 5 Punkte weniger (126:131), die für einen statt 2 Punkten sorgten.
Wir kommen langsam zum Ende: gegen Idar-Oberstein war es natürlich schwieriger. Viktoria hatte dabei ihr Erlebnis besonderer Art, gegen den absoluten Senior der Liga Reinhold Jakob spielen zu dürfen. Reinhold ist ungemein erfahren und zeigte an diesem Tag keine Gnade. Er hatte nicht vor, Viktoria etwas mitspielen zu lassen, sondern zog sein Spiel durch, was nicht verboten ist. Zuzugestehen ist, dass er gute Länge mit seinen Bällen spielte und damit Viki natürlich Probleme hat. Viktoria hatte daher keine Chance, war etwas angefressen, aber auch hierdurch lernt man und sammelt Erfahrung. Nicht verzagen ob dieser doch deutlichen Niederlage. Den Satzgewinn zuvor kann Dir jedenfalls keiner nehmen. Auf Position 3 hatte Elisabeth eine undankbare Aufgabe gegen Christian Anhäuser, der sehr kraftvoll gespielt hat und dies ist fast immer das Problem bei intergeschlechtlichen Spielen: die Männer haben mehr Kraft und spielen härtere Bälle. Dies führte dann zum recht deutlichen Sieg von Christian in 3 Sätzen. Ähnlich verlief es im Spiel der Position 2 Markus gegen Robert Yaghoubi. Der Schwabe aus Idar-Oberstein spielt ein unkonventionelles Squash und Markus hatte damit natürlich Probleme. Robert kam nie richtig in Verlegenheit und ließ seinem Gegner nur 10 Punkte. Ein klarer Sieg, über den Markus nicht enttäuscht sein muss. Robert ist ein guter und unkonventioneller Spieler und der Schreiber dieser Zeilen weiß, wovon er tippt. Letzter Satz: das Spiel auf Position 1 zwischen Christian und Françoise Donven war ein schönes; mit viel Glück gewann Christian in einem ausgeglichenen Match den 1. Satz und in den weiteren Sätzen wusste er dann, dass er mit voller Kraft voraus spielen musste; er erhöhte das Tempo, baute Druck auf und dennoch hielt die starke Dame aus Idar-Oberstein bis zum Ende mit. Das Spiel hätte durchaus anders ausgehen können, deshalb großes Kompliment an die Gegnerin von Christian, die aber letztlich nicht unverdient das tolle Spiel verloren hat. Also eine Niederlage gegen Idar-Oberstein trotz Sieg von Christian, dennoch aber keine Enttäuschung für unsere neu formierte 3. Mannschaft.
Verfasser: Kurt Rauch, 12.10.2017