Beide Teams unseres Clubs hatten Einsatz, die 2. Mannschaft allerdings zum ersten Mal in dieser Saison. Während Team 1 reisen musste, aber nicht zu weit, denn Saarbrücken ist ja nur rund 25 km von Ensdorf entfernt, konnte die 2. Mannschaft in unserer Heimanlage Relax den Gastgeber stellen. Und obwohl wir eine Unmenge von Spielerinnen und Spieler gemeldet hatten, ist es wie jedes Jahr so, dass man dann doch wieder schauen muss, 8 Leute mit einem Racket in der Hand in die Schlacht schicken zu können. Es ist aber gelungen.
Zunächst in die Oberliga zur 1. Mannschaft: der Saarbrücker Vorort Güdingen ist ja bekannt für seine große Ballsportanlage. Dort hatte unser Team gegen Mainz 3 und den Gastgeber den SC Heidenkopf 1 zu spielen. Wie denjenigen bekannt, die die saarländische Geographie im Auge haben, liegt natürlich Güdingen an der Saar und nicht auf dem Saarbrücker Heidenkopf, der über eine Außenstelle des Amtsgerichts verfügt. Dennoch ist das Traditionsteam aus Saarbrücken ursprünglich auf dem Heidenkopf bzw. am Fuße dessen groß geworden, aber schon seit Jahren ist deren Heimspielort der Südosten Saarbrückens. An die Anlage Heidenkopf kann ich mich als Veteran noch gut erinnern und einige der Mitveteranen von dort sind immer noch im Club beheimatet. Grüße an alle dort! Jetzt wird aber die Nostalgie ad acta gelegt und es kommt zum Aktuellen:
Gegen Mainz 3 rechnete man sich gute Chancen aus und es sollte auch funktionieren. Unser Marc mit Nachnamen Gladel spielte gegen den routinierten Michael Fink. Nur im 2. Satz hatte Marc das ein oder andere Problemchen, die anderen Sätze gingen aber relativ klar an ihn, sodass der 3:0-Sieg nie gefährdet war. Nicht viel anders erging es auf Position 3 Philip, dessen Gegner Yann Evrard hieß. Auch hier hielten sich die Schwierigkeiten, die Philip hatte, im Rahmen. Im 1. Satz brauchte er etwas Anlauf, dann aber lief er nie in Gefahr, einen der Sätze zu verlieren und auch dieses Spiel ging 3:0 aus. André auf Position 2 spielte gegen Horst Thiel. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, jedenfalls in den Sätzen 1 und 3, die André recht knapp gewann. Der 2. Satz ging jedoch deutlich an den schnelleren und druckvolleren André, sodass auch hier nichts anbrennen musste; der Sieg war somit eingefahren und bislang auch ohne „Gegensatz“ (naja, das Wort könnte mehrdeutig sein, schreiben wir also in die Klammer noch Satzverlust). Und was macht unser Oliver auf Position 1? Er macht es wie immer! Übersetzt heißt dies: Oliver Müller und 5 Sätze sind eigentlich untrennbar verbunden. Ich glaube, dass im Spielerpass, wenn es denn welche noch gäbe, als alias Name „Fünfsatz-Oli“ vermerkt wäre. Sein schwer auszusprechender und auch in der Spracherkennung häufig zu übender Name ist Rafael Bondone de Siqueira. Der Brasilianer verlangte Olli alles ab. Es entwickelte sich ausgeglichenes, spannendes und hochklassiges Spiel, in dem Oli schon 1:2 zurücklag, er in den letzten beiden Sätzen aber sein ganzes Herz auf dem Platz ließ, um schließlich den entscheidenden Satz in mehrfacher Verlängerung mit 13:11 zu gewinnen. Erschwerend kam hinzu, dass der Schläger seines Gegners natürlich ohne Absicht auf der Nase von Olli landete, dieser sich aber nur einmal schüttelte, um dann in üblichem Fighter-Modus weiter zu rackern. Großes Kompliment an beide für ein spannendes Spiel und Glückwunsch an Olli für den knappen, wenn auch nicht unverdienten letzten Satz, der uns ein lupenreines 4:0 gegen den Tabellenletzten bescherte.
Dass es dann gegen das Heimteam schwieriger werden würde, war zu erwarten und wurde Realität. Diesmal war es Marc auf 4, der das spannendste Spiel in dieser Begegnung lieferte. Dies gegen den Ex-Saarburger Herbert Britten. Schon der 1. Satz war rekordverdächtig, was die Länge anbetraf, denn er endete 16:14 für den Saarbrücker. Die Sätze 2 und 3 beherrschte dann Marc gegen einen etwas unkonzentrierten Herbert deutlich, ehe es im 4. Satz wiederum in die Verlängerung ging, wiederum mit glücklicherem Ende für Herbert. Dieses Mal aber nicht ganz so lange mit 14:12. Der 5. Satz ging nicht in die Verlängerung, war aber ebenso knapp und hier hatte Herbert das glücklichere Händchen beim 11:9, wobei zu beachten ist, dass es Marc schaffte, insgesamt 4 Punkte mehr auf sein Guthaben zu bringen als Herbert. Letzteres hat natürlich nur statistischen Wert und schlägt sich nicht in Punkten nieder. Dennoch großes Kompliment auch an Marc für diese couragierte Leistung gegen den Routinier. Auch Philip auf Position 2 machte es spannend. Seine Gegnerin war Sandra Denis, die in ihrer Luxemburger Heimat die „Grande Dame des Squashsports“ genannt wird, in einem Artikel des Luxemburger Tageblatts auch „lebende Legende“. Die mannigfache Luxemburger Meisterin mit sage und schreibe 30 Jahren Squash-Erfahrung auf höchstem Niveau war natürlich ein dickes Brett für unseren Philip auf Position 3. Unser Dauerläufer wollte sich aber nicht einfach in sein Schicksal ergeben, was nach dem 1. Satz mit 11:4 noch so aussah. Den 2. gewann er knapp, um in den letzten beiden Sätzen gut mitzuhalten, aber der technischen Überlegenheit und der taktischen Klasse von Sandra unterlegen zu sein, wenn auch nur knapp. Sandra hat ungemeine Kontrolle über das Spiel und ist bärenstark bei Volleys. Ein super Spiel von beiden mit einem durchaus verdienten Sieg von Sandra. Glückwunsch auch hierfür! Auf Position 2 spielte der Ex-Illinger Michael Wöffler gegen unseren André. Der 1. Satz war noch knapp, ging aber in der Verlängerung an unseren Sportwart. In den nächsten beiden Sätzen hatte André gegen den erfahrenen Michael in den Ballwechseln immer das bessere Ende. Das klarste Spiel dieser Begegnung war das der Spitzenspieler Olli gegen den Franzosen Damien Bellot, den Topspieler der Saarbrücker. Damien verfügt über derart viel Routine und technische Raffinesse, dass er gegen Oliver keine Mühe hatte und glatt in 3 Sätzen gewann. Schade ist es daher umso mehr, dass es im Spieler der Positionen 4 nicht zu einem Sieg reichte, denn ansonsten hätten wir gegen den Tabellenführer ein überragendes Unentschieden, wenn auch nur mit einem Punkt belohnt, erreicht. Aber so ist der Sport. Wenn und Aber gibt es aber im Sport nicht und eine gute Leistung ist unserem Team auch ohne Punktegegen den Tabellenführer zu attestieren.
Die 2. Mannschaft spielte in der Verbandsliga gegen die Squashfreunde aus Idar-Oberstein II sowie gegen die 2. Mannschaft von Squash and Fun St. Wendel. Gegen die Gäste aus der Schmuckstadt setzte es eine klare 0:4 Niederlage, wobei die Spiele nicht alle so deutlich waren. Lea konnte zum Beispiel auf Position 4 gegen Bernd Willems den 1. Satz gewinnen, wenn auch in der Verlängerung, im 2. war sie nahe dran, musste aber mit 9:11 die Segel streichen, während Bernd in den beiden nächsten Sätzen leichtes Spiel hatte. Unser Mathe- und Physik-Genie Benjamin lieferte seinem Gegner Tobias Schuck ein beherztes Spiel, gab nie auf und kämpfte, wie man ihn seit ewigen Zeiten kennt. Tobias gewann die ersten beiden Sätze recht knapp, Benjamin konterte im 3. mit 13:11, um dann aber im 4. deutlich zu erkennen, dass sein Gegner stärker war. Hier gelangen Benny nur 3 Punkte. Stephan auf Position 2 hatte gegen Holger Weinand nur im zweiten Satz Chancen, die er vergab, um in den anderen beiden Sätzen aber zu erkennen, dass sein Gegner einfach stärker war. Und Christians Spiel gegen den unkonventionellen und sympathischen Schwaben und unbeugsamen Squasher Robert Yaghoubi verlief recht offen. Grüße an Robert an dieser Stelle! Während Robert den 1. Satz recht klar gewann, musste er im 2. schon sehr kämpfen und in eine Marathon-Verlängerung gehen, die er mit 16:14 gewann. Im 3. Satz drehte dann Christian den Spieß um, gewann mit 11:8 und kam mit den Höllenboasts von Robert gut klar, um dann aber den 4. Satz wieder deutlich abzugeben. Immerhin 3 Punkte in 4 Spielen, dennoch eine glatte Niederlage.
Besser lief es dann gegen die Freunde aus dem nördlichen Saarland. Lea hatte mit Peter Lehberger in 3 Sätzen nur geringe Probleme, Benjamin schlug die erfahrene und ehemalige Saarlouiserin Silke Thurat, eine gute Freundin des Clubs, knapp, dennoch in 3 Sätzen, wobei Tempo und Kraft den Ausschlag gaben. Stephan macht es auf Position 2 richtig spannend gegen Hans-Jürgen Senger. In diesem 5 Satz-Match gab es interessante Satzverläufe, nämlich zwei völlig klare mit 11:2 und 11:3 für Stephan, aber auch 2 verlorene mit 13:15 und 11:13 zugunsten des St.-Wendel-Squashers. Der 4. Satz war der einzige, der nicht in die Verlängerung ging und damit statistisch für Stephan zählen musste. Unser Kassenwart gewann also nach heißem Kampf in 5 Sätzen, wobei die Punktausbeute deutlich war mit 57:41. Und Christian auf Position 1 machte mit Torsten Meyer recht kurzen Prozess und gewann glatt in 3 Sätzen. Damit gab es im 2. Spiel ein 4:0 mit nur einem Satzverlust, was insgesamt die Festigung des 4. Tabellenplatzes in der Verbandsliga bedeutet.
Zum Abschluss saßen alle noch im RELAX zusammen und diskutierten über unseren schönen Sport und Gott und die Welt!
Und jetzt freuen wir uns alle auf den nächsten Spieltag!
Verfasser: Kurt Rauch, 29. Oktober 2024