In der Oberliga kam es wie in den Spielzeiten zuvor zum großen Showdown am Saisonende, konkret am 10. Spieltag. Dieser führte alle Teams, die noch Spiele zu absolvieren hatten, in Güdingen zusammen, um dort gemeinsam die Saison ausklingen zu lassen. Die Besonderheit war dabei, dass wir zwar Gastgeber waren, aber dennoch nach Güdingen reisen mussten. Die weitere spannende Frage stellte sich, ob wir es schaffen sollten, den 2. Tabellenplatz zu festigen und damit den völlig überraschenden Wiederaufstieg in die Regionalliga zu vollenden und anständig begießen zu können. Und, dies sei vorweggenommen, dies gelang! All dies auch noch mit respektablem Vorsprung vor dem Tabellendritten der Strokies. Aber nun im Einzelnen:
Der Spielplan führte an diesem Spieltag zum absoluten Spitzenmatch zwischen unserer 1. Mannschaft und dem Tabellenführer aus St. Wendel, der den Aufstieg schon vor diesem Spieltag feiern durfte. Hierzu zunächst unsere allerherzlichsten Glückwünsche; Ihr wart wirklich mit Abstand das beste Team in der Oberliga und habt diesen Aufstieg sportlich und vor allem auch menschlich redlich verdient. Lasst es richtig krachen! Das sportliche Duell war zunächst dadurch gekennzeichnet, dass leider Marius immer noch angeschlagen nicht mitspielen konnte, dass andererseits aber Nathan uns wieder verstärkte, was letztlich auch ausschlaggebend sein sollte. Marc sprang auf Position 4 ein und er hatte den sehr starken Alexander Klein aus Bouillon-Land zum Gegner. Es entwickelte sich ein Kräftemessen auf absolut hohem und ausgeglichenem Niveau. Marc hat mittlerweile durch Trainingseifer und mentale Stärke eine unglaubliche Spielstärke erreicht und zudem den Ehrgeiz, diese Form zu halten. Das Spiel gegen Alexander war spannend wie selten in dieser Saison. Beide gewannen von den ersten beiden Sätzen je einen und von den nächsten beiden ebenfalls. Vor dem 5. Satz führte bei den Gesamtpunkten Alexander mit einem Zähler Vorsprung, aber der 5. Satz hatte es in sich. Es ging in die mehrfache Verlängerung und mit einer Portion Glück, aber auch unbändigem Willen gelang Marc ein 14:12 und damit ein knapper Fünfsatzsieg. Bezeichnend ist, dass es auch nur einen einzigen Zähler Differenz zwischen den erzielten Punkten von 49:48 gab und damit sich die Waage nur 1 mg zugunsten von Marc senkte. Herzlichen Glückwunsch und auch Alexander hat diesen Glückwunsch verdient für ein an Spannung kaum zu überbietendes Match. Rudi, der in Island Haraldson heißen würde, auf Position 3 spielte seine technische Stärke und dieses Mal auch mit Ruhe gegen James Coughlan aus. Er kam in keinem der Sätze in Verlegenheit, ließ seinem Gegner nur 4, 5 und 6 Punkte und sorgte mit diesem klaren und überzeugenden Sieg schon dafür, dass eine Niederlage nicht mehr möglich war. Unser 5-Satz-Oliver auf 2 kämpfte gegen den Feinhand-Squasher Roland Laures, unseren ehemaligen Mitspieler und guten Freund bis aufs Messer. Er war in jedem Satz ungemein nah dran, stellte Roland vor etliche schwierige Aufgaben, konnte ihn aber nicht zu einem Satzgewinn überreden. Die Sätze waren sehr knapp, 2 gingen in Verlängerung und alle hatten nur eine Differenz von 2 Punkten, was nach Adam Riese natürlich für die Gesamtpunktzahl eine Differenz von 6 ergab, aber nichts Zählbares für uns. Dennoch auch hier Kompliment an Oliver, der Roland wirklich nahe am Lexit (Laures-Exit) hatte. Also kam es auf Nathan an, der in einem niveauvollen Spitzenspiel gegen den ehemaligen Bundesligaspieler Philipp Weinthal den Sack zumachen konnte. Nathan gewann den 1. Satz relativ sicher, weil Philipp noch nicht ins Spiel kam. Die anderen 3 Sätze waren schon deutlich knapper. Nathan brauchte bei 2 gleichwertigen Spielern im 2. Satz die Verlängerung, den 3. verlor er, um im 4. dann relativ knapp mit 11:8 die Oberhand zu behalten und damit für den Sieg gegen den Tabellenführer und dessen 2. Saisonniederlage zu sorgen. Der Jubel war groß, denn damit war schon der Aufstieg geschafft.
Im 2. Spiel ging es gegen Rhein-Neckar III, den Tabellenletzten. Das Team ist aber bei weitem nicht so schlecht, wie es die Tabelle aussagt. Marc hatte teilweise gegen Paul Schmid auf Position 4 vor allem gegen Ende des Spiels im 3. Satz mehr zu leiden, als ihm lieb war. Dennoch gewann er den letzten Satz in der Verlängerung und nachdem auch die beiden ersten relativ deutlich zu seinen Gunsten ausgingen, war der erste Punkt eingefahren. Rudi hatte eigentlich die undankbare Aufgabe, gegen die wohl beste Squasherin im Südosten des Südwestens Mai Li Nguyen einen sicheren Sieg einzufahren. Das hübsche Mädel brachte nicht ganz seine Stärken in den Court, Rudi war aber auch konzentriert und wusste um die Schwierigkeit, konzentriert sein Spiel durchzuziehen. Dies gelang ihm recht souverän, wobei an diesem Tag Mai Ly nicht ihre Bestform fand. Lediglich jeweils 3 Punkte ließ er seiner Gegnerin, was gleichzeitig ein 3:0 bedeutete. Und am Ende der Saison sollte dann auch Oliver auf Position 2 seinem Ruf als 5-Satz-Monster (Marath-Oli ?) gerecht werden, denn er besiegte Thorsten Janz nach 0:2-Rückstand noch recht sicher in 5 Sätzen, was an seiner höheren Konzentrationsfähigkeit gegen Ende des Spiels lag. Dass Nathan dann gegen Rainer Tscheschel relativ klar in 3 Sätzen gewann, war einerseits zu erwarten und andererseits nur noch für die Chronik wichtig, denn damit wurde auch das 2. Spiel und dieses deutlich mit 4:0 gewonnen, was einen Schub für die neue Liga geben sollte.
Liebe Jungs, herzlichen Glückwunsch auch seitens des Öffentlichkeitsarbeiters des Clubs. Ihr habt eine sensationelle Saison gespielt und jeder kam fast an jedem Spieltag an seine Höchstform heran. Das Ziel, im Mittelfeld der Oberliga zu landen, wurde natürlich verfehlt, wenn man es genau nimmt, und es gilt nun, für die kommende Saison ein schlagkräftiges Team beisammen zu halten und die Motivation mitzunehmen, damit am Ende der kommenden Saison der SC Güdingen nicht das einzige Bundesligateam aus dem Saarland ist. Ihr wart die Eintracht Frankfurt (das musste ich jetzt bringen !!) der Squash-Oberliga Südwest, natürlich mit weniger Pyro!
Die 2. Mannschaft hatte ein echtes Heimspiel, was bedeutet, dass sie nicht nur auf dem Papier, sondern auch „echt“ in der schönen Ensdorfer Anlage RELAX spielen durfte. Leider war die Ausbeute nicht ganz so toll wie die bei der 1. Mannschaft, obwohl auch hier kein Spiel oder keine Spielerin enttäuschte. Im Einzelnen:
Eines der beiden Spiele ging gegen den SC Heidenkopf 2, die in bärenstarker Besetzung angetreten waren. Computerspezialist Matthias fand gegen Thomas Schmitt, den alten Malstatter und Routinier vom Heidenkopf, nicht in sein temporeiches Spiel. Er ließ sich etwas durch Diskussionen seines Gegners aus der Ruhe bringen und hielt zwar in den einzelnen Sätzen recht gut mit, brachte seinen Gegner aber nicht echt in Verlegenheit. Etwas unter Wert verlor er 0:3. Unsere Vereinsmeisterin Elisabeth, die einzige Squashspielerin, der ein Musical gewidmet wurde, hatte es dann auch noch mit dem ehemaligen Regionalliga Spieler Rainer Bender zu tun, der zwar das eine oder andere körperliche Zipperlein hat, aber trotz eines hervorragenden Spiels von Elisabeth keinen Zweifel aufkommen ließ, dass er technisch und taktisch besser war und die einzelnen Sätze recht deutlich für sich verbuchen konnte. Christian spielte auf Position 2 gegen den Linkshänder Frank Wunn, der ebenfalls ab und zu mit Gegner und Schiedsrichter einen Redebedarf hat, was aber Christian nicht allzu sehr aus der Ruhe brachte. Nach verlorenem 1. Satz gewann Christian den zweiten, um dann aber doch der Routine seines grauhaarigen Gegners Tribut zollen zu müssen. Christian verlor in 4 Sätzen, wobei erneut zu beobachten war, dass er den Crossball liebt, der natürlich nur dann gefährlich ist, wenn er auch den richtigen Winkel hat. Hier wäre es ab und an nicht schlecht, die lange Linie entlang zu spielen, um den Anglizismus Longline (nach dem Crossball) zu vermeiden. Sieger des Tages war dann Arthur auf Position 1, der gegen den unverwüstlichen Klaus Maas, der bereits seit Konrad Adenauers Zeiten Squash spielt (für die Jungen: Adenauer war so viel ich weiß kein Squasher), eine recht souveräne Partie ablieferte. Klaus gewann zwar den 1. Satz, dann setzte sich aber Arthur mit seinem Tempo und seinem exakteren Spiel relativ deutlich in 4 Sätzen durch.
Das weitere Match gegen den SC Mainz 2 verlief ähnlich. Matthias spielte gegen Rickardo Laing, hielt gegen den an diesem Tag sehr konzentrierten und ruhig spielenden Rickardo vor allem in den Sätzen 2 und 3 recht gut mit, konnte aber nicht verhindern, dass Rickardo die besseren und genaueren Schläge hatte und einfach weniger Fehler spielte; ein Satzgewinn gelang unserem fröhlichen Neuling leider nicht. Elisabeth musste nicht nur gegen einen Mann spielen, sondern gegen Männer, nämlich Thomas. Unser hübsches Mädel mit den kurzen Haaren überraschte dabei Thomas im 1. Satz ganz gewaltig, und dies auch noch auf dem linken Fuß, denn Elisabeth gewann diesen, was dann Thomas dazu veranlasste, den Schlendrian aus dem Spiel zu nehmen und bei hoher Konzentration seine körperliche Überlegenheit auszunutzen. Leider hatte Elisabeth in den folgenden Sätzen allenfalls im zweiten eine Chance, die anderen gingen doch klar an Thomas. Chris Cross aka Christian hatte gegen Niklas Schneider eine ganz gute Chance, als Sieger den Platz zu verlassen. Der 1. Satz ging mit Pech in der Verlängerung an seinen Gegner und auch die anderen beiden Sätze verliefen offen, aber Unkonzentriertheiten gegen Ende der Sätze brachten Christian um den verdienten Lohn. Niklas siegte zwar mit 3:0, aber bei etwas mehr Glück hätte es auch besser für unseren Christian ausgehen können. Und wieder war es Arthur auf Position 1, der gegen Markus Armbrust ein gutes Spiel machte, nicht in Verlegenheit geriet und relativ deutlich in 3 Sätzen gewann. All dies konnte aber nicht dafür sorgen, dass etwas Zählbares heraus sprang. Dennoch eine ordentliche Leistung unserer 2. Mannschaft, die noch einen letzten Spieltag Anfang April zu absolvieren hat. Dann ist die Saison auch in der Verbandsliga beendet.
Verfasser: Kurt Rauch, 28. März 2019