Es ist alles etwas zerrupft in dieser Saison, auch und insbesondere wegen der erneuten Fülle an Spieltagen in der Verbandsliga. Leider ist und war es so, dass in unserer Squashanlage nicht nur Squash gespielt wird, sondern auch Events stattfinden, so exakt am 24.9.2016 der bereits erwähnte runde Geburtstag unserer Anlagenchefin Andrea. Dass an solchen Tagen Feierlichkeiten in der Anlage mit der Folge stattfinden, dass der nicht ruhige Sport Squash parallel dazu nicht laufen kann, ist nachzuvollziehen; unsere Verlegungsbemühungen insbesondere in Person vom unglaublich rührigen und fleißigen André, hatten nur teilweise Erfolg. Besonders problematisch wird es, wenn die Verlegungsregeln der Verbände vorsehen, dass dann, wenn eine Verlegung notwendig wird, die nachzuholenden Spiele vor dem nächsten regulären Spieltag stattzufinden haben. Dies mag in Ligen mit normaler Größe verhältnismäßig sein, bei den vielen aufeinander folgenden Spieltagen der Verbandsliga hingegen wird dies äußerst schwierig, wie diese Konstellation am 24. 9. 2016 gezeigt hat. André hat es mit seinem unglaublichen Engagement fertig gebracht, wenigstens das Spiel gegen Germersheim sonntags zu organisieren, St. Wendel konnte an diesem Sonntag nicht antreten. Nun hat unser Verband in Form des Sportausschusses zumindest vorläufig entschieden, dass wir beide Spiele mit der 2. Mannschaft als verloren gewertet bekommen, obwohl ein Spiel stattgefunden hat und man durch die Teilnahme von Germersheim das ausdrückliche oder zumindest konkludente Einverständnis dieses Clubs hatte. Wenn natürlich Germersheim davon ausgegangen ist, der Spieltag Sonntags wäre komplex und St. Wendel würde auch antreten, hätten wir natürlich schlechte Karten. Dies entzieht sich aber meiner Kenntnis und um dies zu entscheiden müsste dann bei Germersheim nachgefragt werden. Es erschließt sich dennoch nur schwer, wenn auch dieses Spiel, was, wie noch auszuführen sein wird, unsere 2. Mannschaft nach hervorragender Leistung gewonnen hat, auch als verloren gewertet wird. Wir prüfen, ob wir eine Entscheidung des Beschwerdeausschusses diesbezüglich herbeiführen, obwohl natürlich der Verband insoweit im Recht ist, dass wir voraussehbare Probleme mit der Courtbelegung rechtzeitig überprüfen und melden müssen. Dies ist zweifelsohne nicht geschehen, so dass wir Lehrgeld dahingehend zu zahlen haben, dass wir zur Kasse gebeten werden und in der kommenden Saison dem Verband genau mitteilen, wann Heimspiele nicht möglich sind. Diese Lehre haben wir verstanden. Leider gab es erneute Terminsprobleme am kommenden Samstag, an dem ebenfalls Heimspiele stattfinden und gleichzeitig im RELAX ein Oktoberfest organisiert wird, was wir auch erst relativ spät erfahren haben. Soviel ich weiß, gab es hier aber mit der Verlegung keine Schwierigkeiten.
Nun zum Sportlichen: das Spiel gegen Germersheim an einem späteren Sonntag begann mit dem Match der Nr. 4 Jürgen Jenal gegen Wolf Apitz. Jürgen erwischte einen Sahnetag und Wolf hatte in 3 Sätzen keine Chance. Gute Aufschläge brachten schnelle Punkte und dies ist gut so. Auf Nr. 3 spielte Christian gegen Hans-Dieter Körner und Letzterer war sehr stark. Christian hatte in den 1. beiden Sätzen nichts zu melden, zumal er von einem übertriebenen Cross-Spiel kaum abzubringen war. Die Cross-Bälle pflückte Dieter fast alle und damit hatte Christian in den 1. beiden Sätzen Probleme. Die nächsten beiden liefen etwas besser und Christian konnte beide relativ knapp gewinnen, musste aber im letzten Satz doch anerkennen, dass Dieter an diesem Tag der bessere war. Immerhin ein 5-Satz-Spiel, wenn auch mit verlorenem letzten Satz. André auf Position 2 spielte gegen den sehr starken Alex Kurth-Barbier, gegen den er in der letzten Saison noch deutlich 3:0 verloren hatte. Taktisch hatte André aber dahingehend eine gute Entscheidung getroffen, dass er auf seine bessere Kondition baute und daher bewusst lange Ballwechsel einging. Dies gefiel wiederum Alex nicht so gut und die bessere Kondition setzte sich in diesem Spiel tatsächlich durch und dies gar in 3 glatt gewonnenen Sätzen. Glückwunsch André zu dieser taktischen und konditionellen Meisterleistung! Die Position-1-Partie zwischen Arthur und Benjamin Göttlich mutierte dann zum Spiel des Tages. Es gab lange und sehr schöne Ballwechsel zwischen 2 guten Squashern. Arthur spielte äußerst konzentriert und war defensiv bärenstark. Er brachte fast jeden Ball zurück und dadurch wurde Benjamin etwas unruhig. Letzterer wollte dann die Punkte erzwingen und dies verlief nur suboptimal. Ergebnis: Arthur gewann in 4 Sätzen in einem äußerst spannenden und hochklassigen Spiel bei fast optimaler Leistung von Arthur. Fazit: sportlich gewonnen, am grünen Tisch ist dies noch offen. Noch einmal ein Appell an den Verband: wenn beide Mannschaften einvernehmlich spielen (wollen) und dies auch tun, gibt es für mich jedenfalls keinen Grund, dieses Spiel nicht zu werten, zumal dann, wenn das Spiel auch vor der nächsten offiziellen Runde stattfindet. Natürlich ist zu klären, ob Germersheim unter Protest spielte, weil kein Drei-Spiele-Spieltag möglich war. Wenn nicht gibt es in der Juristerei einen schlauen lateinischen Spruch, den ich als Klugscheißer mal in die Runde werfe: „volenti non fit iniuria“ – dem Einwilligenden geschieht kein Unrecht. Was den alten Römern als Rechtsgrundsatz heilig war, sollte auch für den Squashverband Rheinland-Pfalz-Saarland gelten. Liebe Leser des Verbandes und ich weiß, dass auch Mitglieder des Verbandes unsere Informationen lesen: überlegt Euch dies bitte nochmals!
Ein weiteres Matchdate fand zwischenzeitlich statt und dies am 8.10.2016. Die 1. Mannschaft hatte frei und die 2. spielte in Illingen. Gegner war neben dem Club aus Illtal 3 auch der SC Zweibrücken 2. Erstmals Einsatz hatte Elisabeth, deren gewisse Nervosität durchaus nachvollziehbar war. Ihr Gegner aus Zweibrücken hieß Waldemar Lerke und dieser war doch noch eine Nummer zu groß für unsere äußerst trainingsfleißige und technisch mittlerweile bärenstark gewordene Elisabeth. Sie versuchte ihr druckvolles und genaues Spiel, aber Waldemar war einfach etwas routinierter und sicherer in den Schlägen, so dass es bei 3 durchaus knapp verlorenen Sätzen für Elisabeth bleiben musste. Dennoch auch Kompliment für sie für diesen Einstieg. Christian hatte mit André Müller auf Position 3 keine Probleme. Christian spielte sein temporeiches Spiel konsequent durch und zeigte in 3 deutlichen Sätzen, dass er der stärkere von beiden war. Ähnlich lief es mit André auf Position 2 gegen den durchaus guten und schon erfahrenen Jörg Düker. André beherrschte die beiden 1. Sätze mit seiner Schnelligkeit und Kondition deutlich, schwächelte aber etwas im 3., um dann aber den 4. Satz doch deutlich mit 11:5 zu gewinnen. Also unsere neuformierte 2. Mannschaft hatte den Sieg schon sicher und dies ist bei der neu zusammengestellten Truppe nicht hoch genug zu bewerten. Team-Kapitän und Präsident und Linkshänder auf Lebenszeit Frank war Spitzenspieler gegen Julian Wendland und ließ in diesem Spiel nichts an brennen. Obwohl sich Julian tapfer wehrte, war „Fraenkel“ – ein Spaß der Spracherkennung, gefällt mir aber so, dass ich dies so lasse ! – immer einen Schritt schneller und einen Schlag besser, so dass er ebenfalls in 3 Sätzen, die letzten beiden allerdings relativ knapp, gewinnen konnte. Also deutlicher 4:0-Sieg gegen die Zweibrücker und erneut großes Kompliment an die Truppe.
Im Spiel gegen den Gastgeber aus Illingen war der junge Volkan Özcan Gegner von Elisabeth. Mit diesem kam sie deutlich besser zurecht. Sie hatte den Gegner eigentlich im Griff, ihr unterliefen aber, wahrscheinlich durch eine gewisse Anspannung und die Erkenntnis, ihr 2. Spiel gleich gewinnen zu können, etliche Konzentrationsfehler (laut Marc: 12!). So entwickelte sich ein knappes und sehr spannendes Spiel, welches erst im 5. Satz zu Gunsten des jungen Volkan entschieden wurde. Mit etwas mehr Ruhe wäre schon der 1. Sieg möglich gewesen, aber der wird in Kürze folgen, da bin ich mir vollkommen sicher. Ein besonderes Spiel hatte Christian zu absolvieren, denn sein Gegner ist der Methusalem unseres Verbandes Stefan Voit. Der im Johannes-Heesters-Alter befindliche, dennoch körperlich sowie technisch auf hohem Niveau spielende Stefan, Vater der beiden squashweltbekannten Söhne Johannes und Markus, hatte trotz seiner technischen Vorteile Schwierigkeiten mit dem schnellen Spiel von Christian, der körperlich doch etwas besser drauf war. Christian hatte zwar Mühe und Not, konnte dennoch das Spiel, welches teilweise doch etwas stressig für ihn war, gegen Stefan in 3 Sätzen gewinnen. Dennoch alle Achtung, lieber Stefan, was Du in diesem Alter noch an Leistungsfähigkeit in den Court bringst! André spielte gegen Christian Schmidt und auch hier war die körperliche Fitness letztlich entscheidend für einen Dreisatzsieg, der im letzten doch etwas knapper ausging, zumal Christian sich etwas auf das Spiel einstellte und durchaus gutes Squash bot. Frank auf Position 1 hatte Ruben Becker zum Gegner und Frank sah in den 1. beiden Sätzen wie der sichere Sieger aus, was naturgemäß dazu führte, dass er im 3. etwas fahrig spielte und Ruben zurück ins Spiel zog. Der 4. Satz verlief dann aber genauso wie die ersten beiden; Ruben hatte dann doch sein Pulver verschossen. Somit gewannen unsere Squasher auch das 2. Spiel gegen Illingen mit 3:1 und setzen sich an der Spitze der Tabelle fest. Nochmals große Freude für diese sportliche Leistung und für eine 2. Mannschaft, die in dieser Saison sehr leistungswillig und zuverlässig ihre Spiele abliefert.
Verfasser: Kurt Rauch 20.10.2016