So langsam geht die Saison wieder los und erstes Highlight im September waren die hervorragend vom Verband und den Strokies aus Saarbrücken organisierten Südwestmeisterschaften in unserem herrlichen Squashsport. Auch von unserem Club waren 4 Leute dabei, 2 Mädels und 2 Burschen, und dazu noch irgendwie ein halber, der zwar aus unserem Verein stammt, aber mittlerweile in der Squash Factory, einen saarländischen Club, Bundesligaluft schnuppert.
Zunächst zu den Mädels: Hier waren die beiden Spielverrückten Charmaine und Lea am Start. In dem Fünferfeld (leider waren es nicht mehr, obwohl in unseren schönen Bundesländern weitaus mehr Mädels auf beachtlichem Niveau die Rackets kreuzen). 2 Damen aus Germersheim (Michaela Lutz-Guldi und Julia Klein), die Favoriten waren, sowie eine Spielerin aus Darmstadt, Miroslawa Sojka, vervollständigten das Feld. Wobei mir meine bescheidenen Geographiekenntnisse aus der Schulzeit, die schon einige Tage zurückliegt, nicht signalisierten, dass Darmstadt in Rheinland-Pfalz liegt. Aber bei der Ex-Germersheimerin drückte man ein Auge zu und ließ sie – quasi außer Konkurrenz – mitspielen. Sei es drum, das Feld war recht ausgeglichen und richtig gut besetzt.
Charmaine hielt gegen die beiden Südpfälzerinnen in den Sätzen gut mit. Gegen die erfahrene Michaela, die über eine sehr gute Technik verfügt, reichte es nicht. Der 1. Satz war noch knapp, der bei den anderen gewann die „Routiniere“ (richtig?) doch recht deutlich. Enger wurde es dann gegen die Mannschaftskameradin aus Germersheim Julia. Auch hier schaffte die wacker kämpfende Charmaine zwar keinen Satzgewinn, hielt die Sätze 2 und 3 aber bis zum Ende offen. Im saarinternen Duell mit Lea gab es sehr guten Sport zu sehen, aber Lea war derart konzentriert und fokussiert, dass ihre Freundin Charmaine trotz aller Bemühungen nichts Zählbares erreichen konnte. Dennoch gut gekämpft, gut gespielt und zumindest um Erfahrungen reicher. Außerdem ist der Titel Vize-Saarlandmeisterin doch auch nicht schlecht.
Lea hatte einen guten Tag erwischt. Es entwickelten sich gegen die beiden Mädels aus Germersheim ungemein spannende und enge Duelle. Gegen die bärenstarke Michaela gewann Lea den 1. Satz, musste dann in den beiden nächsten die größere Erfahrung und sauberen Schläge über sich ergehen lassen, um dann den Vorteil ihrer Jugend auszuspielen. Satz 4 ging wieder an Lea und Satz 5 war äußerst spannend. Jedenfalls kam Lea auf die Idee, Michaela etwas mehr im Court zu bewegen (um nicht zu sagen: zu hetzen). 11:9 lautete schließlich das Ergebnis des letzten Satzes für Lea und die Überraschung war perfekt.
Anm.: hier eine schöne Veröffentlichung zu Lea, der Vizemeistering des Südwestens
im Wochenspiegel
Fast deckungsgleich verlief das Duell mit Julia. Der Satzverlauf im Vergleich: Lea gewann den 1., Julia die beiden nächsten Sätze. Dann legte Lea wieder los, setzte die Gegnern unter Druck, zwang sie zu Fehlern und die Sätze 4 und 5 waren ungemein spannend. Auch hier hatte Lea das glücklichere Ende auf ihrer Seite. Sie konnte bei müden Beinen einige Stopps einbinden, die der ebenfalls schwerbeinigen Michaela zu schaffen machten. Wie zuvor gewann Lea den letzten Satz mit 11:9. Betrachtet man diese Ergebnisse und den Sieg gegen Charmaine, ist Lea somit nicht nur Saarlandmeisterin, sondern auch (inoffiziell) Südwestmeisterin. Das Spiel gegen Miroslawa verlor zwar Lea in 4 knappen Sätzen, aber da die Dame aus Südhessen nicht innerhalb der Konkurrenz spielte, konnte man Lea den süddeutschen Lorbeerkranz aufsetzen. Herzlichen Glückwunsch Lea zu dieser fantastischen Leistung und zur Meisterin aller Klassen in Saarland und Rheinland-Pfalz.
Bei den Männern wagten sich Marc und Matthias, den Hut in den Ring zu werfen. Fangen wir mit Marc an: gegen den Mainzer Nikola Zäh stellte er zunächst einen Turnierrekord auf: der 2. Satz für Marc mit 19:17 war der längste des Turniers. Leider verlor er aber gegen den starken Mainzer die anderen 3 Sätze, sodass er sich quasi in der Trostrunde, was besser klingt als B-Feld, wiederfand. Auch Matthias verlor sein 1. Spiel gegen den Franzosen Yannick Ney, der für die Strokies aus Saarbrücken aufläuft. Es lief ähnlich wie bei Marc: den 2. Satz gewann Matthias, die anderen musste er dem sehr starken Franzosen überlassen. Also musste auch Matthias Trostrunde.
In der dortigen ersten Paarung traf Matthias auf den Idar-Obersteiner Dietmar Geyer. Der erfahrene und schlagsichere Dietmar war eigentlich leichter Favorit, Matthias setzte ihn aber mit seinen druckvollen Grundschlägen derart unter Dauerfeuer, dass dem Routinier nur der 1. Satz blieb, die anderen gewann Matthias beeindruckend und sicher. Da auch Marc sein 1. Spiel in der B-Runde gegen den Pakistani Muhammad Owais (SC Mainz) sicher gewann, kam es in der nächsten Runde zum Saarlouis-Duell Marc gegen Matthias. Hier kannte Marc keine Gnade, spielte ungemein genaue und platzierte Bälle und ließ seinem Mannschaftskameraden nicht den Hauch einer Chance.
Durch diese Niederlage fand sich Matthias im Halbfinale der Trostrunde, Marc im Finale wieder. Matthias wurde in dieser Runde kampflos Dritter, da sein Gegner Oliver Bruder schon beim Anblick von Matthias die Segel strich (kleiner Scherz…), während Marc noch mal spielen musste. Sein Gegner war Bernhard Louis (SC Heidenkopf), der aber an diesem Tag Marc, der äußerst konstant und konzentriert spielte, außer im 1. Satz nicht gefährden konnte. Marc gewann in 4 Sätzen und wurde damit „Best from the rest“. Herzlichen Glückwunsch dazu.
Insgesamt also eine durchaus erfreuliche und erfolgreiche Wochenendbeschäftigung unserer 4 Aufrecht(inn)en, wobei nicht vergessen werden sollte, unser Eigengewächs Rudi, der mittlerweile den Sprung in das Bundesligateam des saarländischen Spitzenvereins SC Squash-Factory Saar-Pfalz gefunden hat, zum 3. Platz der Saarlandmeisterschaft zu gratulieren. Rudi verlor lediglich gegen den ehemaligen Bundesligaspieler Philipp Weinthal aus St. Wendel knapp in 4 Sätzen und in der Vorschlussrunde gegen den Super-Squasher und den Toporganisator jeglichen Turniers in Südwestdeutschland Anders Kroscky nach 2:0-Führung äußerst knapp in 5 Sätzen. Hinter seinem Mannschaftskameraden des Bundesligateams Nathan Masset und besagtem Philipp kann er sich nunmehr über den 3. Platz und somit die Bronzemedaille bei den Saarlandmeisterschaften freuen.
Verfasser: Kurt Rauch