Wer gedacht hatte, wir hätten das Schlimmste überstanden, sieht sich leider bei der Lektüre der neuen Nachrichten über die weitere Ausbreitung des Coronavirus zwar enttäuscht, weniger aber überrascht. Eigentlich war es zu erwarten, dass dann, wenn wie bisher, die Impferei in unserer Republik recht mau ist, vor allem die Ungeimpften für das Virus Freiwild sind. Und wenn dies mehrere Millionen Menschen sind, die Jugendlichen mal ausgenommen, die für das Virus dankbare Opfer sind, passiert eben das, was gerade passiert: die Infektionsquoten schießen durch die Decke, auch wenn naturgemäß die Krankheitsverläufe bei den Geimpften und Genesenen meist glimpflich sind. Nochmals an dieser Stelle unser Appell an die Impfzögerer: wenn Ihr es gesundheitlich könnt, lasst Euch impfen; nur dies ist der Weg zu einem möglichst baldigen relativ normalen Leben und vor allem zur ungehinderten Durchführung unseres tollen Sports.
Insofern wissen wir nicht genau, ob der 1. Spieltag auch der letzte dieser Saison sein wird. Also verfassen wir hurtig einen Bericht hierüber und hoffen, dass dies nicht der Ultimotext sein wird. Jedenfalls wird die Seniorenmeisterschaft unseres Verbandes, die wir am kommenden Samstag bei uns im RELAX durchführen wollten, auf Eis gelegt, was durchaus nachvollziehbar, weil es anders zu tun letztlich zu gefährlich ist.
Also los zu den Spielberichten: unser Regionalliga-Team reiste nach Mainz in den Sporttreff Premiumclub, um dort, dies schon mal vorweggenommen, gegen den Ligafavoriten aus Germersheim die erwartete Packung abzuholen. Wir mussten auf unsere beiden Luxemburger Nathan Sneyd und den blutjungen Amir Samimi verzichten, dafür konnten wir erreichen, dass „unser“ Rudi nach 2-jähriger Zugehörigkeit zum Bundesligateam des SC Güdingen für eine Saison zu uns ausgeliehen wurde. Dass er dann in der Regionalliga auf Nummer 1 spielt, war klar, und es freut uns sehr, dass wir ihn wieder, wenn auch nur vorübergehend, bei uns haben. Auch hier ist die Hoffnung, dass es nicht nur bei dem einen Spiel in der Saison bleiben wird. Christian auf Nummer 4 hatte den erfahrenen Luke Tilden zum Gegner und irgendwie fand er nicht in sein Spiel. Lucky Luke war nicht nur spielerisch und technisch, sondern auch konditionell überlegen, sodass der klare Dreisatzsieg des Südpfälzers nie in Gefahr war. André lieferte sich gegen den Germersheimer Dauer(b)renner Fritz Bus ein äußerst spannendes Spiel mit sehr knappen Sätzen, wobei bemerkenswert war, dass jeder relativ schnell die Entscheidung suchte. Das Spiel verlief ausgeglichen und hätte André im 4. Satz bei 10:7 nicht alle Satzbälle vergeigt, wäre es offen gewesen, wie der 5. Satz ausgeht. So behielt trotz aller Konjunktive Fritz die Ruhe. Er konnte in der Verlängerung auch den 4. Satz gewinnen. Dies bedeutet, dass André lediglich einen Satz auf der Habenseite verbuchen konnte. Oliver spielte ein gutes Match gegen Laurent Reitzer. Den 1. Satz gewann unser Capo, in den anderen jedoch zeigte sich, dass Laurent, wenn es darauf ankam, die klareren und platzierteren Bälle spielte als unser Kämpfer Oliver. So kam es dazu, dass Olli zwar knapp, aber dennoch die nächsten 3 Sätze abgeben musste. Und im Spitzenspiel zwischen Rudi und Anders Kroscky zeigte sich, dass Rudi zwar unglaublich stark geworden ist, Anders mit seiner Routine und seinem fast fehlerfreien Spiel aber doch noch eine Nummer zu groß war. Ein packendes Match ging deutlich an Anders, der einfach keinerlei Schwächen zeigte, während Rudi dies zur Genüge tat. Dennoch ein gutes Match unseres Eigengewächses. Fazit: 0:4, nur 2 Sätze gewonnen, aber kein Beinbruch.
Im Spiel gegen die „Hausherren“ (durchaus gendergerecht, denn es waren nur Herren am Start, und ich hätte mir schwergetan, beim Heimteam von „Hausfrauen“ zu reden; und das Wort „Hausleute“ ist mir wirklich zu blöd!!) lief es dann etwas besser. Der Fight zwischen Christian und Rickardo Laing war, wie bei den beiden Kämpfern zu erwarten, sehr aufreibend. Der 1. Satz konnte fast Geschichte schreiben, denn er ging bis 18 – nur aus unserer Sicht leider für das Heimteam. Die anschließenden Sätze waren relativ umkämpft, aber Rickardo, gebürtig im Königreich, ist ein Spezialist für überraschende Schläge, vor allem Boasts, und die kamen millimetergenau an diesem Nachmittag. Also auch hier ein 1:3 aus unserer Sicht und ein verdienter Sieger auf Seiten der Mainzer. Der Gegner von André hieß Niklas Schneider. Auch hier verliefen die ersten beiden Sätze recht ausgeglichen, wobei sich schon zeigte, dass André der schnellere und vor allem konditionsstärkere Spieler war. Und dies nutzte André gnadenlos aus, der in den Sätzen 3 und 4 wegen der Luftprobleme seines Gegners die Bälle schön lang ausspielen konnte, ohne in Gefahr zu geraten. Ein Krimi entwickelte sich zwischen Olli und Johannes Krimm. Jeder Ballwechsel war hart umkämpft, Olli rackerte, hechtete und hatte Feuer in den Augen. Ein prachtvolles Spiel, das hin und her ging, sah in Oliver den Sieger in den Sätzen 4 und 5 und damit auch des Spiels. Glückwunsch Oliver zu dieser Ausdauerleistung. Rudi auf Position 1 hatte den Mainzer Nicola Zäh (in der Tat männlicher Vorname und damit auch männlicher Spieler) zum Gegner und hatte die eine oder andere Mühe, vor allem in den Sätzen 2 und 3. Nicola spielte defensiv unheimlich gut und brachte damit Rudi in die eine oder andere Verlegenheit. Die Temposteigerung bei Rudi führte aber dazu, dass er auch den 2. und den 3. jeweils sehr knapp für sich entscheiden konnte, so dass am Ende ein deutliches 3:0 zu Buche stand.
Also 3 Punkte mit ins Saarland genommen, eine gute Ausbeute bei den beiden guten Gegnern.
Die 2. Mannschaft hatte Heimspiele, zunächst gegen die 2. Mannschaft aus Germersheim und anschließend gegen die Reserve unserer Freunde aus dem Nordsaarland, St. Wendel. Unser Dauerläufer und Dauerbrenner Markus auf Position 4 spielte gegen Annika van Zwoll, die saubere Schläge fabrizierte und absolut gleichwertig war. Markus gewann den 1. Satz sehr knapp, verlor den 3., konnte sich aber dennoch verdient alleine durch die schnelleren Grundschläge gegen seine tapfere Gegnerin durchsetzen. Glückwunsch Markus zu diesem Sieg. Philipp auf Position 3 kämpfte gegen Wolf Dieter Apitz und zeigte eine hervorragende Leistung gegen den Routinier. Es gab zwar ein paar Diskussionen um strittige Schiedsrichterentscheidungen, aber Philipp behielt die Ruhe und beherrschte seinen Gegner überraschenderweise deutlich. Tolle Leistung, Philipp. Marc auf Position 2 lieferte sich gegen Miroslawa Sojka ein zwar knappes, aber dennoch sicheres Spiel. Es gab zwar teilweise offene Ballwechsel und ausgeglichene Ralleys, Marc war aber dennoch der verdiente Sieger. Und Matthias auf Position 1 hatte die starke Michaela Lutz-Guldi zu bespielen. Es war ein hochwertiges Match und Matthias konnte die langen Ballwechsel meist zu seinen Gunsten entscheiden. Den 4. Satz musste er zwar in der Verlängerung abgeben, er hatte aber auch zuvor schon etwas abgeschaltet. Es waren sehr enge und ausgeglichene Ballwechsel, bei denen Michaela etwas das Fortüne fehlte. Also ein deutlicher 4:0-Sieg bei nur 2 Satzverlusten. In dieser Deutlichkeit war dies durchaus eine Überraschung.
Markus traf im Spiel gegen St. Wendel auf Hans-Jürgen Senger. Auch hier entwickelte sich ein recht offenes Spiel, wobei Hans-Jürgen aber der technisch stärkere und letztlich auch verdiente Sieger in 4 Sätzen war. Philipp auf Position 3 hatte überraschenderweise gegen Torsten Meyer keinerlei Schwierigkeiten. Sein kraftvolles und schnelles Spiel war in diesem Match dominierend, Torsten hatte letztlich keine reale Chance und konnte keinen Satz für sich entscheiden. Ähnlich lief es für Marc gegen Christian Ley. Er spielte konzentriert und beherrschte die einzelnen Sätze, auch wenn Christian sich nach Kräften wehrte. Matthias musste im Spitzenspiel gegen Oliver Bruder ran. Er hatte Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen, gewann dann auch den 2. Satz, aber Oliver war routinierter, ruhiger und fehlerfreier als der nie aufsteckende Matthias, so dass Matthias gegen den Spieler aus dem Nordsaarland der Ehrenpunkt gelang. Damit gute 5 Punkte aus den ersten beiden Spielen und ein hervorragender 2. Tabellenplatz. Glückwunsch!
Verfasser: Kurt Rauch, 24.11.2021