Unsere beiden Teams konnten diesen Spieltag im Saarland erledigen. Während die 2. Mannschaft erneut ein Heimspiel hatte, fuhren die Spieler der 1. Mannschaft in die schöne Squashanlage nach St. Wendel, um dort gegen die Freunde aus dem Nordsaarland, Tabellennachbar, sowie den Spitzenreiter des SC Mainz 1 anzutreten. Nathan als Spitzenspieler fehlte, dafür schaffte es Amir noch, trotz schulischer Veranstaltungen dank Ollis Hilfe pünktlich in St. Wendel aufzukreuzen. Und nicht nur in St. Wendel, sondern auch bei den Heimspielen der 2. Mannschaft in Ensdorf strahlten unsere Spielerinnen und Spieler in den neuen Spielshirts, die Marc in bekannter Manier hervorragend gestaltet und besorgt hat und für die letztlich unsere tollen und treuen Sponsoren verantwortlich sind, in kanarienvogelgelb. An dieser Stelle sei noch einmal unseren auf der Homepage verewigten Sponsoren für ihre Werbemaßnahmen für unseren Squashclub, der auch mitgliedermäßig aufblüht, unser herzlichster Dank gesagt. Ohne die vielen treuen Freunde und Begleiter aus der Wirtschaft um Saarlouis und Ensdorf herum wären die Aktivitäten und die sportlichen Erfolge nicht möglich.
Natürlich ließen die Spieler des Heimteams uns zunächst gegen Mainz spielen, um die Kondition beider Teams auszutesten und darauf zu hoffen, dass man sich richtig verausgabt, um dann einen Vorteil in den eigenen Spielen zu haben. So macht es jede Mannschaft und natürlich geht die Freundschaft zu den Squashern von St. Wendel nicht so weit, dass sie sich selbst erst auspowern, um dann den anderen einen Vorteil zu bieten. Diese Spielplanung sollte sich später aber als sehr positiv herausstellen, lieferten sich nämlich die beiden Mannschaften, unsere 1. und der SC Mainz 1, ein unglaublich schönes und gutes Duell. Es begann zunächst auf Position 4 Arthur gegen Marco Stoffel. Beide schenken sich nichts, das Spiel hatte Tempo und war eng, dennoch schaffte dort trotz knapper Sätze Arthur gegen einen an diesem Tag doch konzentrierteren Marco keinen Satzgewinn. Die Punktdifferenz nach 3 Sätzen war zwar nur 7, Marco gewann aber in 3 Sätzen. Soweit so gut: gegen den Tabellenführer kann man ruhig einmal verlieren. André auf Position 3 machte es ihm nach. Sein Gegner Johannes Krimm war überraschenderweise derart deutlich überlegen, dass André nicht den Hauch einer Chance hatte, was letztlich in der Deutlichkeit der Niederlage doch überraschend war. André schaffte nur 9 Punkte und sein erfahrener Gegner hatte das Spiel in 3 Sätzen immer im Griff. Dann kam Oliver: es waren mal wieder 5 Sätze, die er mit Christian Seichter auf das Parkett brachte. Vor dem Spiel konnte man eigentlich erwarten, dass Oliver kaum Chancen hat; während des Spiels erwies sich diese Prognose als falsch. Oliver gewann den ersten Satz recht glatt, dann folgte noch 4 weitere, von denen 3 in die Verlängerung gingen. Oliver führte 2:1, Christian legte nach und gewann in einem temporeichen, kämpferisch hochklassigen Spiel den 4. Satz. Im 5. Satz ging es hin und her, Oliver, der hochkonzentriert wirkte und keinen Ball verloren gab, hatte in der Verlängerung ein Quäntchen mehr Glück und siegte schließlich überglücklich mit 12:10, was die Hoffnung näherte, dass doch gegen den Tabellenführer etwas drin war. Amir, unser 15-jähriger Supersquasher aus Luxemburg, einer der größten Jungtalente in Europas Mitte, ließ sich dann nicht lumpen und wollte es gegen den bärenstarken Felix Gareis, auch ein Spieler mit Bundesligaerfahrung aus Marburg, Oliver zumindest in der Anzahl der Sätze gleich machen. Auch hier wechselte die Führung ständig und in einem technisch hochwertigen und äußerst spannenden Spiel mussten die beiden exzellenten Squasher in den 5. Satz. Hier war es Amir, der die besseren Schläge auf seiner Seite hatte, nie die Ruhe verlor und schließlich mit 11:7 gewann. Während Oliver in den 5 Sätze lediglich 2 Spielpunkte Vorsprung hatte, schaffte es Amir, in den 5 Sätzen einen Punkt Vorsprung von 10 zu erschlagen. Er war überglücklich und der zwar glückliche, dennoch nicht unverdiente Sieger in einem hochklassigen Match. Damit war ein verlorenes Unentschieden gegen den Tabellenführer aus Mainz trotz Abwesenheit von Nathan erreicht und dies kann man sicherlich sensationell nennen. Glückwunsch an die 1. Mannschaft, die, wie die Ernährung der Eichhörnchen, offenbar mühsam aber konstant im Herbst ihre Haselnüsse einzeln in ihr Nest bringt, um Vorrat für die Rückrunde zu haben.
Wie zu erwarten, verlief dann das Spiel gegen die Schlagsportler aus St. Wendel nicht mehr ganz so gut, waren zumindest die beiden Spitzenspieler konditionsmäßig nicht mehr auf bestem Niveau, um es recht sachte auszudrücken. Arthur schaffte gegen unseren sympathischen Verbandscapo Rüdiger Gödtel, wenigstens einen Satzgewinn, obwohl man sich hier doch etwas mehr ausrechnete. Rüdiger ist aber derart erfahren und arm an Fehlern, dass an diesem Tag einfach nicht mehr drin war. Auch André verlor ohne Satzgewinn gegen James Coughlan, wobei sich vor allem technisch ein Unterschied zeigte, den André durch Laufstärke und Defensivarbeit nicht wettmachen konnte. Und Oliver begann gegen unseren alten Mitspieler und Freund Roland Laures eigentlich so, wie man es erwartet hatte, nämlich kämpferisch und ehrgeizig. Nachdem er aber den 1. Satz in der Verlängerung verloren hatte, war er so platt wie ein Autoreifen, der über ein Nagelbett fährt. Roland hatte in den nächsten beiden Sätzen mit seiner überragenden Technik recht leichtes Spiel. Und auch Amir konnte nicht mehr den Speed und die PS in den Court bringen, die er zuvor gezeigt hatte. Sein Gegner Philipp Weinthal ist allerdings auch derart gut, was er sich in etlichen Bundesligaspielen angeeignet hat, dass sich Amir nach gutem 1. Satz mit Verlängerung doch in den nächsten beiden Sätzen recht deutlich geschlagen geben musste. Es bleibt hypothetisch wie es gewesen wäre, hätte er das 1. Spiel gegen Philipp machen müssen, dennoch wäre Philipp mit seiner Routine und seinem cleveren und sicheren Spiel als favorisiert erschienen.
Interessant ist noch, dass St. Wendel auch die Mainzer mit 3:1 besiegte, was darauf hindeutet, dass sich auch Mainz nach dem anstrengenden Match gegen uns auf konditionell nicht mehr optimalem Niveau bewegte. Dass der Tabellenführer Mainz in den Spielen gegen den 7. und 8. der Tabelle nur ein Unentschieden und eine Niederlage erreichte, musste dennoch überraschen.
In den Spielen in der heimischen Anlage RELAX in Ensdorf hatte unsere 2. Mannschaft, die paritätisch mit je 3 Spielerinnen und Spielern angetreten war, jeweils die 2. Mannschaften aus St. Wendel und Zweibrücken zu Gast. Und nach meiner Erinnerung war es das 1. Mal, dass in den Spielen der 2. Mannschaft 3 Mädels ihren Auftritt hatten. Fangen wir mit dem Match gegen Zweibrücken an. Hier zeigte Rookie Maike, trainingsfleißig, squashbesessen und mit großem Kampfgeist versehen, auf Position 4 in ihrem 1. Wettkampfmatch gegen Tatjana Bauer trotz großer Nervosität ein tolles Spiel. In allen Sätzen hielt sie mit, in allen Sätzen war es aber auch so, dass Tatjana in den entscheidenden Phasen am Ende die besseren Bälle spielte. Maike hat ungemeine Defensivqualitäten und kämpft bis aufs Messer, dies hat an diesem Tag aber nicht ganz gereicht, um Tatjana zu besiegen. Dennoch waren alle 3 Sätze knapp. Auch Markus auf Position 3 hatte gegen Jan Liedtke durchaus Chancen. Vor allem im 3. Satz, der in die Verlängerung ging, hätte ein Fünkchen Fortüne gereicht, um zu einem Satzgewinn zu kommen. Mit 13:15 ging auch dieser letzte Satz an Jan, der die beiden 1. Sätze recht deutlich gewann. Stephan auf Position 2 lieferte sich mit Saar-Squash-Vorstand Uwe Daum ein heißes Match. Nach 1:2 sah Uwe wie der kommende Sieger aus, Stephan fing sich aber und gewann die letzten beiden Sätze sehr deutlich gegen einen merklich nachlassenden Uwe. Hier also auch 5 Sätze und ein glückliches Ende sowie der 1. Zähler für uns. Schließlich schaffte es auch Christian auf Position 1 gegen Chris Ulrich zu 5 Sätzen und eigentlich rechnete man sich gute Siegchancen aus. Diese waren durchaus da, aber Chris zeigte sich äußerst variantenreich, trotz seiner nicht XXS-Gestalt sehr beweglich und schlagsicher. Christian versuchte alles, gewann den 1. Satz mit einer Rekordverlängerung von 16:14, auch den 2., um dann aber nach- und Chris den Vortritt zu lassen, wie es sich für einen guten Gastgeber gehört. Schade, bei etwas längerer Druckphase wäre vielleicht doch hier ein Sieg drin gewesen. So gab es an 1:3 und nichts Positives zu verbuchen.
Ähnlich lief es im Spiel gegen St. Wendel, wo Lea auf Position 4 spielte. Unser Teenie mit extremem Trainingsfleiß und mittlerweile hervorragender Technik und trotz gewisser Nervosität Ruhe im Spiel hatte Melanie Klein zur Gegnerin, die auch noch nicht allzu lange spielt, aber durchaus über Spielerfahrung verfügt. Lea beherrschte ihre Gegnerin nach Belieben, was in dieser Form überraschend war. Sie kam nie in Schwierigkeiten, ließ ihrer Gegnerin insgesamt bei 3 Sätzen nur 8 Punkte und war ebenso glückliche wie verdiente Siegerin in einem fast perfekten Spiel. Elisabeth, die 3. Amazone an diesem Spieltag, hatte dann das Pech, gegen einen Herrn der Schöpfung (man sagt es halt so, der Begriff „Frau der Schöpfung“ wird sich sicher auch durchsetzen!) antreten zu müssen und dies ist oft schon von Anfang an für die Mädels mit Nachteilen verbunden. Die ersten beiden Sätze hielt sie super mit, brachte Torsten Meyer von einer Verlegenheit in die andere, wobei ihr Gegner recht glücklich die beiden ersten Sätze gewann. Im 3. Satz war dann das Pulver verschossen und Torsten legte ein 11:1 hin, was seine Überlegenheit in diesem Satz ausdrückt. Stephan hatte gegen die routinierte Claudia Hennes, die hervorragendes Squash spielt, an eine Siegchance gedacht, die sich allerdings nur im 3. Satz realisierte, den Stephan gewann. Die ersten beiden Sätze gingen sehr knapp, aber nicht unverdient an Claudia und auch der Kampfgeist von Stephan und der Wille reichten in diesen beiden Sätzen nicht aus, die Wende zu schaffen. Beflügelt durch den Satzgewinn ging Stephan in den 4. Satz, den er unglücklich mit 10:12 und damit auch das Spiel verlor. Schließlich fand Christian in Oliver Bruder auf Position 1 seinen Meister. Auch hier waren es durchaus knappe Sätze und den 2. gewann Christian recht deutlich, aber auch hier war es die größere Erfahrung, die Oliver auf die Siegerstraße brachte. In 4 Sätzen verlor Christian, wobei die Punktdifferenz von 3 zeigte, dass bei konstanterem Spiel wohl mehr drin gewesen wäre.
Im Trauermonat November folgt nunmehr eine 4-wöchige Spielpause zum Regenerieren und zum Trainieren, um dann am 4. Spieltag wieder voll anzugreifen und das Punktekonto aufzufüllen.
Verfasser: Kurt Rauch, 31.10.2019