Am 2. Spieltag mussten beide Mannschaften reisen, die 1. Mannschaft relativ unspektakulär und ohne großen Aufwand ins FlipFlop nach Rohrbach zu den Wiesentalern (keine neue Währung), die 2. schon deutlich weiter nach Frankenthal, um dort sogar zweimal gegen je eine Heimmannschaft anzutreten. Jeweils musste Ersatz gestellt werden, was aber in dieser Saison unproblematisch ist, da wir erfreulicherweise viele Spielerinnen und Spieler haben, die auch zuverlässig sind, sodass es eher darum geht, zu rotieren und jedem bzw. jeder genügend Einsatzzeit einräumen zu können.
Die 1. Mannschaft hatte in der ehrwürdigen Anlage meines alten Freundes Christian Bernard zunächst gegen die Koblenzer vom SC Schängel die Rackets zu kreuzen. Unser Team musste auf unseren jungen Luxemburger Amir verzichten, doch dafür konnte Nathan antreten. Auf Position 4 spielte unser sympathischer Franzose Arthur gegen Andreas Michel. Arthur war noch etwas lädiert von einer Erkältung, die mit Müdigkeit verbunden war, welche er im Court nicht immer verdrängen konnte. Nach dem Spiel dann hatte er Mühe, nicht in einen Tiefschlaf zu verfallen. Jedenfalls spielte Arthur gegen den nicht schlechten Andreas kein konzentriertes Squash, ließ seinem Gegner meist den Vortritt und verlor glatt in 3 Sätzen. André auf Position 3 machte es gegen Stelio Berikaki richtig spannend. Es entwickelte sich ein abwechslungsreiches und äußerst ansehnliches Spiel zweier Kämpfer, die sich nichts schenkten und die brüderlich die ersten 4 Sätze untereinander aufteilten. Im 5. Satz war dann der Widerstand des Koblenzers gebrochen und André schaffte mit nur 2 Gegenpunkten einen im letzten Stadium ungefährdeten Sieg. Glückwunsch André, dies war nicht ohne Weiteres zu erwarten. Im Spiel der Nummer 2 zwischen unserem Kapitän Oliver und Peter Holzer sah es ganz danach aus, dass Olli relativ glatt durchkommen konnte. Die ersten beiden Sätze gewann er souverän, um dann im 3. etwas nachzulassen und nach mehrfacher Verlängerung diesen abzugeben. Im 4. allerdings war er wieder konzentrierter und gewann diesen mit 11:7. Schließlich schaffte es Nathan in seiner unvergleichlichen Art gegen Andreas Verhagen den Sieg einzufahren. Er behielt immer die Kontrolle im Spiel, machte die entscheidenden Punkte mit gutem Auge und perfekter Technik und schaffte mit seinem 3:0 den ersten Teamsieg in der Regionalliga in dieser Saison. Herzlichen Glückwunsch, liebe Jungs der 1. Mannschaft, auch ohne Amir war dies eine reife Leistung.
Dass es dann gegen die Heimmannschaft schwerer werden würde, konnte man schon an deren Aufstellung erkennen. Es waren allesamt Bundesliga erfahrene Kämpen, die Wiesental aufbot. Dass hier nichts zu holen war, war dann von Anfang an klar. Arthur war gegen Eric Dabrock auf verlorenem Posten, obwohl er den 2. Satz gewann. Auch hier merkte man seine körperliche Schwäche nach seiner Erkrankung. Er kämpfte und rackerte, es half aber nichts, denn Eric war einfach an diesem Tag einen Tick besser. Interessant war das Spiel von Christian Bernard, dem äußerst sympathischen mehrfachen deutschen Vizemeister im Squash und Nationalspieler, der trotz des einen oder anderen körperlichen Zipperleins immer noch bewundernswert die Kugel trifft. André musste gegen ihn schnell erkennen, dass es eher eine Trainingsstunde als ein Wettkampfspiel war, denn Christian sorgte mit seiner Technik und seiner Routine dafür, dass es André immerhin gelingen konnte, 2-stellig zu punkten. Mit 11:3,11:3 und 11:4 siegte Christian souverän. Dass Oliver auf Position 2 gegen Tobi Baab ebenfalls auf verlorenem Posten stand, war auch keine Überraschung, umso besser war es, dass Olli im 1. Satz fast eine solche gelang. Tobi gewann lediglich mit 11:9, um dann aber zu zeigen, dass er immer noch einer der besten Squasher im Südwesten ist. In den Sätzen 2 und 3 konnte Olli nur noch insgesamt 3 Punkte erreichen und dies war letztlich auch Ausdruck der Überlegenheit. Interessant war es zu sehen, wie Nathan gegen Simon Krewel bestehen konnte. Simon ist ein hervorragender Squasher, aber Nathan hatte an diesem Tag einfach mehr Ruhe in seinem Spiel. Die 1. beiden Sätze waren äußerst knapp, sahen aber Nathan als glücklichen Sieger. Im 3. Satz dann war es souverän, was Nathan ablieferte und Simon hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Der letzte und 3. Satz endete mit 11:4 für unseren Spieler, was aber nichts daran änderte, dass das Spiel verloren ging. Immerhin war es nach dem 4. Spiel erst die 1. Niederlage und dies ist äußerst erfreulich und macht Mut für die nächsten Spiele.
Bei der 2. Mannschaft sah es nicht ganz so großartig aus. Es kommt sehr selten vor, dass unsere Mannschaft gegen 2 Teams desselben Clubs antreten muss, hier war es allerdings der Fall. Rhein-Neckar 4 trat mit Claus Kappes auf Position 4 an und wir boten unseren Dauerbrenner und Dauerrenner Markus auf. Claus dominierte die beiden ersten Sätzen souverän, im 3. fand aber Markus zum Spiel und er hatte sehr viel Pech, dass er diesen finalen Satz dann in der Verlängerung verlor. Hier war etwas mehr drin, obwohl Claus letztlich über die bessere Technik verfügt. Matthias spielte ein irres Match gegen Felipe Fuentes. Obwohl er nicht seinen besten Tag erwischt hatte, entwickelte sich ein völlig offenes Spiel, in dem Matthias zwar die ersten beiden Sätze verlor, in den beiden nächsten aber sein Kämpferherz wiederfand und auch technisch sauberer spielte. Der 5. Satz war völlig ausgeglichen, Matthias gelang es aber nicht, seine Matchbälle zu verwandeln, und so kam es, dass sein Gegner mit 12:10 in der Verlängerung gewann. Es war viel Pech dabei und vielleicht ein Tick mehr Genauigkeit, dann hätte Matthias die Oberhand behalten. Uwe Wendel, der Globetrotter unter den Squashern, hatte mit unserem Stephan nur in den ersten 3 Sätzen Schwierigkeiten. Stefan wehrte sich gegen seinen technisch überlegenen und an Routine reichen Gegner nach Kräften, konnte aber nicht verhindern, dass gerade der 4. Satz dann recht deutlich an Uwe ging. Dennoch enttäuschte Stephan nicht. Und Andreas Günther auf Position 1 war gegen Christian der deutlich stärkere und fehlerfreiere Spieler. Christian konnte nur teilweise mithalten, Andreas war aber nie in Gefahr, das Spiel herzugeben. Also gegen Rhein-Neckar 0:4 Spiele und 0 Punkte, was schade ist, denn hier war letztlich doch mehr drin.
Wenn schon das Match gegen die 4. Mannschaft verloren ging, war zu erwarten, dass es gegen die 3. auch nicht besser läuft. Dies war dann der Fall. Markus hatte gegen Maximilian Bergmann auf Position 4 keinerlei Chancen. Hier war es doch ein deutlicher Leistungsvorsprung des sehr gut spielen Maximilian. Matthias‘ Gegner hieß Daniel Wiechert. Matthias hatte im 1. Satz vor allem erhebliche Probleme, sich an das Spiel von Daniel zu gewöhnen, hielt dann aber in den nächsten beiden recht gut mit, ohne letztlich in Regionen zu kommen, die Richtung Verlängerung gehen. Trotz deutlicher Steigerung blieb eine gewisse Ungenauigkeit und Daniel gewann souverän in 3 Sätzen. Stephan hatte die undankbare Aufgabe, gegen die hervorragende Squasherin Jennifer Vogel anzutreten und hier zeigten sich dann doch die technischen Unterschiede trotz großen Kampfs. Jenny war immer Frau der Lage (ich sträube mich, in diesem Situationen „Herrin“ zu diktieren), hielt Stephan auf Distanz und siegte auch deutlich, wobei Stephan das Kunststück fertig brachte, in allen 3 Sätzen jeweils 5 Punkte zu erzielen. Auch Christian auf Position 1 musste einsehen, dass Thorsten Janz eine Nummer zu groß war. Der 1. Satz verlief noch recht ausgeglichen, dann aber setzte sich erneut die Technik des Südostpfälzers durch und Christian konnte ebenfalls trotz starker Gegenwehr keinen Satz gewinnen.
Fazit: ohne Zählbares zurück aus dem Rande des Verbandsgebiets, was aber keinen Beinbruch bedeutet. Es ist erst der 2. Spieltag, hier kann sich noch einiges ins positive entwickeln.
Verfasser: Kurt Rauch, 15.10.2019