Es ist tatsächlich vollbracht, um nicht zu sagen prachtvoll! Die Sensation ist eingetreten, eine nicht ganz geplante Erfolgsgeschichte wahr geworden! Der Euphorie sei zunächst Einhalt geboten, um die Chronologie nicht zu verlassen. Also eines nach dem andern:
Eine sicherlich gute Idee war es vom Verband, den 10. Spieltag der Oberliga 2016/2017 an einem einzigen Spielort finden zu lassen. Dass diese die schöne Anlage in Güdingen war, hatte für uns den Vorteil, eine kurze Anreise zu haben. Für die anderen Teams, insbesondere aus Bornheim und von Rhein-Neckar, war es natürlich anders. Unsere Mannschaft konnte erneut in stärkster Besetzung antreten und war voll motiviert, die Tabellenführung zu verteidigen und damit den Meistertitel zu sichern. Eine gewisse Nervosität und Anspannung hat natürlich mitgeschwungen, denn man wusste, dass man am letzten Spieltag gegen die sehr starken Pfälzer aus Bornheim antreten musste, den Tabellenzweiten, der noch Meister werden konnte. Zu Beginn des Spieltags wurde es etwas hektisch, denn der 1. Gegner aus Bornheim war zunächst nicht vollständig erschienen und es gab Diskussionen darüber, ob man warten sollte oder sich auf die formale Position begeben, die Punkte kampflos zu erhalten. Letztlich hatte aus meiner Sicht die Vernunft gesiegt und die Teams spielten gegeneinander, nachdem Bornheim vollzählig war. Ich glaube jede Mannschaft hatte schon einmal das Problem, nicht vollständig und pünktlich beim Auswärtsspielort antreten zu können und letztlich sollte, wenn die Verspätung nicht gewaltig ist, das Ergebnis sportlich ausgespielt und nicht am Schreibtisch festgelegt werden. Ich meine auch, es hätte einen faden Beigeschmack gehabt, wenn der Grüne Tisch entscheidend gewesen wäre. Zwar gab es offizielle Proteste, aber dadurch, dass die Mannschaften von Bornheim, Zweibrücken und uns gegeneinander gespielt haben, dürften die Proteste obsolet geworden sein. Man sollte auch hier dem FairPlay-Gedanken Rechnung tragen, was ich aber nicht nur von uns erwarte, sondern auch von anderen, speziell dann, wenn sich wie hier in regionalen Ligen die Mannschaften und Teams gut kennen und insgesamt auch gut miteinander klarkommen.
Ende mit der Philosophie und Beginn der Berichte: Bornheim musste auf den sehr starken Christoph Müller verzichten, was natürlich die Chancen von uns steigen ließ. Unser in Wahnsinnsform befindlicher Rookie Rudi spielte zunächst gegen Ludwin Michels aus Bornheim und Rudi ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er der stärkere, schnellere und technisch bessere Spieler war. Er gewann alle 3 Sätze deutlich und die Erwartungen, die wir in den Berichten der Vorjahre formuliert hatten, erfüllten sich in dieser Saison in sensationeller Form: Der ganz junge Rudi war sicherlich körperlich, technisch und mental noch nicht in der Lage, die alten Säcke der anderen Mannschaften in Verlegenheit zu bringen. Er hat richtig auf die Ohren bekommen und mit unglaublichem Trainingsfleiß und nach Absolvierung einiger Trainerstunden hat er jetzt die Form, die auch für die Regionalliga erforderlich ist. Das Imperium Fries schlägt also zurück! Die Form ist richtig gut und er konnte in dieser Saison dasjenige ernten, was er früh mit unglaublicher Standhaftigkeit gesät hat. Chapeau, Rudi! Weiter ging es auf Position 3 von Marc gegen Matthias Malcher. Auch Marc hat einen gewaltigen Schritt in dieser Saison gemacht, ist konzentriert und focussiert. Auch Marc gewann glatt in 3 Sätzen, die etwas spannender waren, aber nie einen Zweifel aufkommen ließen, dassMarc der Gewinner sein würde. Damit war schon ein Unentschieden und letztlich die Meisterschaft gesichert. Oliver brachte dann das Kunststück fertig, gegen Ben Benz nicht wieder 5 Sätze zu spielen, sondern nur 3 und auch diese 3 waren ähnlich klar und deutlich wie in den Spielen zuvor. Oliver ließ seinem Gegner keine realistische Chance, auch er war konzentriert und hatte das Ziel vor Augen, Meister und Aufsteiger zu werden. Mit diesem Sieg war dann auch schon alles in trockenen Tüchern und die 1. Korken konnten knallen. Dementsprechend war das Spiel von Marius gegen den starken Claus Brandenburger nur noch von geringer Bedeutung, was aber nicht die Leistung von Claus schmälern soll, der gegen Marius 3:1 nach ausgeglichenen beiden 1. Sätzen gewann, was möglicherweise aber auch mit einem Tick weniger Konzentration von Marius zusammenhing.
Damit war schon das ersehnte Ziel erreicht und das Spiel gegen Zweibrücken eher eine Zugabe. Nichtsdestotrotz begann auch hier Rudi gegen Chris Ulrich weiter konzentriert und siegeswillig. Auch hier ließ sich ein deutlicher Leistungsunterschied feststellen und Rudi setzte seine Siegesserie gegen den Westpfälzer mit 3 klar gewonnen Sätzen souverän fort. Letztlich hatte dies zur Folge, dass Rudi in der Ligarangliste auf Position 1 verblieb, was für einen Siebzehnjährigen eine unfassbare Leistung ist. Hier gilt es, unser Tafelsilber in Form von Rudi und Marius zu halten und weiter zu fördern, denn nur mit beiden ist letztlich der Fortbestand des Clubs zu sichern. Auf Position 3 hatte Marc dann gegen den sympathischen und starken Thorsten Kiehm, einen sehr routinierten und erfahrenen Squasher, keine Chance. Thorsten war klar stärker und Marc nicht nur sieges-, sondern auch ansonsten etwas trunken. Oliver, der von seinen 18 Spielen 9 über 5 Sätze gegangen ist, hatte dann den Ehrgeiz, gegen das Urgestein aus Zweibrücken Martin Stahl zu gewinnen, um diesem die 1. Niederlage zuzufügen. Und Oliver war ungemein konzentriert, hatte einen seiner Sahnetage erwischt und konnte Martin in der Tat in 3 sehr knappen Sätzen auf Distanz halten. Man muss sich immer wieder die Augen reiben, was aus diesen unseren Spielern so im Laufe der Zeit geworden ist, die Erklärung hierzu später. Marius traf dann auf einen ebenfalls sehr focussierten und ehrgeizigen Jörg Emser, der sich nicht die Blöße geben wollte, wegen eines Neunzehnjährigen zu verlieren. Marius startete aber sehr souverän, gewann die 1. beiden Sätze gefahrlos, um dann aber auf einen Jörg zu treffen, der all seine Routine und sein Spielverständnis ausspielte und es dann in einem sehr guten Spiel auch schaffte, die letzten 3 Sätze relativ deutlich zu gewinnen. Die Statistik sagt, dass gegen Zweibrücken ein Unentschieden erreicht wurde, dies mit dem besseren Satzverhältnis, und dass zu den bis dato erreichten 39 Punkten noch weitere 2 hinzukamen. Die Meisterschaft wurde damit mit 5 Punkten Vorsprung vor St. Wendel geschafft, die es auf der Zielgeraden noch schafften, Bornheim abzufangen, die auch gegen Zweibrücken lediglich einen Punkt holten. Glückwunsch, liebe Freunde aus Bouillon-City, wir freuen uns auf weitere Duelle in der 2. Liga! Zweibrücken schaffte den Klassenerhalt und in die Verbandsliga absteigen müssen deshalb Idar-Oberstein 2 und Rhein-Neckar 3.
Ein kleines Fazit am Schluss: die Liga war sehr stark und äußerst ausgeglichen. Letztlich konnte jeder jeden schlagen und es war ein gewaltiges Quäntchen Glück dabei, dass unsere Aufrechten Meisterschaft und Aufstieg schaffen konnten. Deutliche Leistungssteigerungen aller Spieler waren ein weiterer Grund und man sollte nicht vergessen, dass bis auf einen Spieltag alle 4 Stammspieler parat und einsatzfähig waren. Auch gab es eine Fülle von 5-Satz-Siegen unserer Spieler, wie sie zuvor statistisch nicht stattfanden. Gerade Oliver sorgte mit seinen fast immer Wimpernschlag-Spielen für immense Spannung mit meist gutem Ende. Gerade Oliver, der seine berufliche Fortbildung abschließen konnte, hat ein Wahnsinnsgefallen an Training, Spielen und Turnieren gefunden, was ihn sehr stark verbessert hat. Konditionell war er sowieso immer schon ein Vorbild. Marius tut die Spielerfahrung gut, sein Ehrgeiz und der Siegeswillen sind beispiellos und sein Spielverständnis ist mittlerweile auch deutlich besser geworden. Marc hat sich mitreißen lassen und Spiele geliefert, die von einer Minimierung von Fehlern geprägt waren. Auch er hat sich spieltaktisch und mental deutlich gebessert. Und über unseren Rudi habe ich schon so viel geschrieben, dass nur noch übrig bleibt, dass seine Technik hervorragend geworden ist und auch sein Körper mittlerweile Kräfte liefert, die zuvor einfach nicht da waren. Es gilt, diese Konstellation in die Regionalliga hinüber zu retten und wir wissen, dass wir zum Klassenerhalt der Regionalliga noch einiges investieren müssen. Dies werden wir tun! Kompliment aber auch an die anderen Mannschaften, die die Liga so spannend gemacht haben. Wenn Stellschrauben bei allen Mannschaften nur etwas anders gedreht worden wären, hätte die Tabelle auch völlig anders aussehen können. Dieses Mal hatten wir trotz einer nie zu erwartenden Leistungssteigerung in der Tat dasjenige an Glück, was man letztlich für einen solchen Erfolg braucht. Da es ohne Sponsoren nicht geht, wollen wir uns an dieser Stelle auch bei all denen bedanken, die uns finanziell entgegenkommen. Ohne euch hätten wir es sicher nicht geschafft! Und auch unsere liebe Webfee Silke muss gelobt werden, denn sie sorgt dafür, dass die Welt erfährt, was bei uns passiert!
Vergessen wollen wir nicht unsere 2. Mannschaft, die sich vom Erfolg der 1. Mannschaft hat mitreißen lassen. Bezeichnend ist insoweit insgesamt, dass wir deutlich weniger Probleme hatten, Teams für die Ligen zusammenzustellen als zuvor, was die Ernsthaftigkeit zeigt, mit der unsere Mannschaften an den Start gingen. Die 2. Mannschaft konnte am letzten Spieltag ein Heimspiel in Ensdorf in unserer schönen Anlage RELAX ausrichten. Gegner waren die Mannschaften aus Koblenz von Schängel II und Rhein-Neckar IV. Auch die 2. Mannschaft konnte in starker Besetzung antreten. Gegen die Südpfälzer vom Flüssedreieck spielte Christian gegen Paul Schmid. Christian lieferte sich mit seinem gleichwertigen Gegner ein ungemein spannendes Match mit 3 Verlängerungen. In diesem Spiel konnte er im letzten, dem 5. Satz etwas mehr zusetzen, den er mit 11:7 gewann. Ein anstrengendes, aber auch erfolgreiches Spiel. Genauso ging es André auf Position 3 gegen unseren alten bekannten Uwe Wendel, der schon in verschiedenen Mannschaften spielte. Auch hier siegte André in 5 Sätzen, nachdem er nach den beiden ersten schon wie der sichere Sieger ausgesehen hatte. Uwe drehte aber fast das Spiel, gewann den 4. sogar zu 0, um im 5. dann aber auch die bessere Kondition von André zu spüren. Arthur hatte die Freude, mit der ebenso hübschen wie begabten Mai-Ly aus Frankenthal die Klingen kreuzen zu dürfen. Und Arthur tat sich richtig schwer, verlor den 2. Satz in der Verlängerung, nachdem er den 1. auch in der Verlängerung gewinnen konnte, hatte dann aber mehr Druck und Schnelligkeit im Spiel, was letztlich für den 4-Satz-Sieg gegen eine der besten Squasherinnen im Südwesten verantwortlich war. Frank hatte nach längerer Zeit wieder Einsatz auf der Spitzenposition und auch er zeigte ansprechendes Squash gegen den erfahrenen Thorsten Janz, den er letztlich in 4 Sätzen besiegen konnte. Damit war der 1. Sieg eingefahren.
Das Spiel gegen die Nord-Ost-Rheinland-Pfalz-Jungs aus Koblenz, den Tabellenzweiten, verlief ähnlich und war dazu noch sensationell erfolgreich. Christian spielte gegen Gerto Bal, der unserer Nr. 4 doch deutlich unterlegen war. Christian gewann in 3 Sätzen, in denen er nicht an die Grenze gehen musste. André hatte es dann etwas schwerer gegen Graham Jolyon James, der schon mal den 1. Satz gewann, dann aber auf einen Gegner traf, der konzentrierter und letztlich mit mehr körperlicher Wucht die Bälle schlagen konnte. André siegte daher zwar knapp, aber dennoch verdient in 4 Sätzen. Auch Arthur spielte 4 Sätze gegen Claus Deptalla, wobei sein Gegner den 2. knapp gewann. In den anderen Sätzen war aber Arthur aufgrund seiner Spritzigkeit doch überlegen. Und dass Frank auf Position 1 gegen den Spitzenspieler Stelio Berikaki auf verlorenem Posten stand, ist zu verschmerzen. Frank hatte keine Chance gegen den sehr starken Koblenzer, der unserem Präsidenten lediglich 13 Punkte überließ. Macht nichts, denn auch dieses Spiel gewann die 2. Mannschaft; sie fügte damit den Koblenzern die erst dritte Niederlage zu. Mit diesem nicht erwarteten Ausgang von 2 gewonnenen Spielen gegen den Tabellenfünften und den Tabellenzweiten konnte unsere 2. Mannschaft den 6. Platz halten. Mit 31 Punkten verlief auch diese Saison sensationell, wenn man bedenkt, dass in der vorigen Saison insgesamt nur einstellig gepunktet wurde. Auch hier Glückwunsch an Illtal 2 und unseren Gegner aus Koblenz, die beide in die Oberliga aufsteigen. Die Teams aus Homburg 2 und Zweibrücken 2 belegen die beiden letzten Plätze, was aber zu verkraften ist, da der Abstieg für beide (zwangsläufig) vermieden werden konnte.
Grüße an alle, die regelmäßig unsere Berichte lesen, und demnächst gibt es noch das ein oder andere auf unserer Homepage über die Saison und Weiteres zu lesen.
Verfasser: Kurt Rauch, 26.03.2017