Jetzt hat es uns doch mal derart erwischt, dass wir diesen Spieltag nur mit einer Mannschaft absolvieren mussten. Zwar hatte die 2. Mannschaft in der Verbandsliga einen Auswärtsspieltag in Bornheim, aber die Grippewelle überrollte uns und wir konnten trotz der vielen Meldungen in den Mannschaftslisten keine 6 oder 7 Spieler zusammen bekommen. Schweren Herzens mussten wir das Auswärtsspiel der 2. in Bornheim absagen. Gegner wären Germersheim 3 und St. Wendel 2 gewesen, die sich, dies sollte an dieser Stelle erwähnt werden, verständig zeigten und sich im Spiel gegeneinander mit 3:1 für die Südpfälzer trennten.
In der Oberliga konnten wir zumindest mit dreieinhalb Protagonisten antreten. Der halbe Protagonist war Christian, der ebenfalls mit Influenza kämpfte und dies nichts bzw. nur phonetisch etwas mit Karrieren auf sozialen Plattformen zu tun hat. Kurioserweise fand das Auswärtsspiel unserer 1. Mannschaft ebenfalls in Bornheim bei Germersheim 2 statt. Somit hätte, wäre die 2. Mannschaft auflauffähig gewesen (nicht kulinarisch gemeint), eine große Fahrgemeinschaft gebildet werden können. Erster Gegner in der Oberliga war aber die Mannschaft aus Mainz 2. Christian spielte als halbe Kraft ob der Obstruktion der Lungen und der rhinitischen Ausflüsse recht ordentlich gegen Oliver Lobisch. Er gewann den 1. Satz, bis seine Lungenflügel zu flattern begannen, er die nächsten beiden noch mitspielte, dann aber nach 2 verlorenen Sätzen den letzten vierten aufgeben musste. Gute Besserung, lieber Christian, und toll ist es, dass du dich trotz dieser Handicaps zur Verfügung gestellt hast. Philip hatte gegen Marco Stoffel eigentlich immer die Nase vorn. Er konnte vor allem mit Stopps in den richtigen Momenten seinen Gegner überraschen und ihm damit auf die Nerven gehen. Marco fand nur im 3. Satz ein Gegenmittel, in den anderen Sätzen dominierte aber Philip mit seinem variablen Spiel und siegte verdient mit 3:1. Andrés Gegner war Christian Seichter, ein sehr erfahrener Squasher aus der Landeshauptstadt unserer Nachbarn. Es war ein knappes Spiel, wobei André zweimal in die Verlängerung gehen, aber nur einmal gewinnen konnte. In den anderen beiden Sätzen war Christian einen Tick sicherer und wacher, sodass André dieses Spiel 1:3 verlor. Ähnlich lief das Spiel von Olli gegen den Pakistani Muhammad Nawaz Qaisrani als Nummer 1 der Mainzer. Im 1. Satz kam Olli überhaupt nicht ins Spiel, bevor er sich im 2. Satz behauptete und diesen zum 1:1 gewann. In den nächsten beiden Sätzen aber zeigte sein Gegner das reifere Spiel und letztlich entschied die bessere Tagesform für den Mainzer. Auch Olli verlor mit 1:3, sodass der Sieg von Philip nichts Zählbares einbrachte. Ergebnis also gegen Mainz 2:1:3.
Gegen Germersheim musste, wie schon ausgeführt, Christian passen, denn alles andere als die Aufgabe wäre gefährlich geworden. Philip hatte mit André Guldi einen sehr starken Gegner, der unglaubliches Tempo machte und damit Philip von einer Verlegenheit in die andere schickte. Philip kam nicht rein in das Spiel und verlor glatt in 3 Sätzen. André ging es gegen Claus Brandenburger nicht besser. Hier kann ich auf das Ausgeführte zuvor verweisen, denn eigentlich würde das dort Geschriebene genau auch für dieses Spiel passen. Auch André verlor in 3 Sätzen. Schließlich machte Olli seinem Namen als 5-Satz-Monster wieder alle Ehre, denn er spielte genau diese im Duell der Spitzenspieler gegen Piotr Sojka. Das Spiel war extrem spannend, hochklassig und mitreißend. Olli gewann den 1. Satz, musste dann in den nächsten beiden eine Schwächephase durchschreiten, wobei er den 3. Satz klar mit 11:1 verlor. Wer Olli kennt, weiß, dass es ein Aufgeben für ihn nicht gibt. Wie Phönix aus der Asche stieg er empor, gewann den 4. Satz mit 11:7 und hielt den 5. Satz komplett offen. Früher kannte man im Tennis den Becker-Hecht, wesentlich besser, effektiver und spektakulärer ist der Müller-Hecht, den es in den Spielen unseres Dauerläufers mindestens fünfmal pro Match zu bestaunen gibt. Auch im 5. Satz hechtete er wie ein Weltmeister, darunter war allerdings auch ein sogenannter Schlecht-Hecht, denn er fiel bei diesem Sprung auf seinen kleinen Finger, den er sich gewaltig verletzte und der in dann auch handicapte. Obwohl die Kausalität hierfür nicht belegbar ist, spricht doch Einiges dafür, dass ihm diese Verletzung an der Hand den Sieg kostete, denn Piotr gewann diesen Satz noch mit 11:8, sodass die Gastgeber ein klares 4:0 gegen uns erreichten.
Wir sind auf den 3. Platz zurückgefallen; die Gegner an diesem Tag liegen auf Platz 4 und 5 und konnten den Abstand auf uns verkürzen. Hoffen wir, dass am nächsten Spieltag, den sogenannten Play-offs, wieder fast alle Spielerinnen und Spieler zur Verfügung stehen und wir dann jeder gemäß unserer Spielstärke voll loslegen können.
Verfasser: Kurt Rauch, 18.02.2025