Die etwas ausgedünnte Sommerliga, die als guter Ansatz als Zwischenschritt nach Corona in die Normalität, konkret den regulären Spielbetrieb ab dem Herbst in der kommenden Saison, gedacht war, aber nunmehr an Spieler- und Teammangel leidet, sah für den letzten Samstag des Monats Juni ein Heimspiel in unserer Anlage „Relax“ in Ensdorf vor. Gegner waren der SC Mainz 2 sowie das Spitzenteam aus Germersheim 2. Auch wir kämpfen mit dem Personal in der Sommerliga, bekamen aber sogar 5 Aufrechte zusammen, die sich mit den Gegnern aus Rheinland-Pfalz messen wollten.
Das 1. Match war gerade das schwerere mit dem Gegner aus Germersheim, dem Tabellenzweiten. Auf Position 4 hatte Jürgen eine äußerst unangenehme, weil sehr gute Spielerin zum Gegner bzw. zur Gegnerin. Michaela Lutz-Guldi zeigte unserem Routinier von Anfang an, dass sie das Spiel gewinnen wollte. Mit technischen Finessen und außerordentlichen Lauffähigkeiten dominierte sie in den ersten beiden Sätzen deutlich. Im 3. Satz ließ die Dame aus der Südpfalz etwas nach und unser Routinier konnte die Schwäche zu einem Sieg in Verlängerung ausnutzen. Dies nützte aber nichts, weil die Gegnerin im letzten Satz wieder Ernst machte und Jürgen gerade mal 2 Punkte überließ. Glückwunsch an Michaela! Position 3 wurde von Philipp eingenommen, der gegen Henning Thiel ein heißes Match spielte. Die Sätze waren durchaus ausgeglichen und unser Newcomer hatte etliche Chancen, einen davon zu gewinnen. Im 2. Satz wurde es etwas hektisch, als Philipp in der Verlängerung einen guten Schlag wähnte, der den Satzgewinn gebracht hätte, der Schiedsrichter aber nicht der Auffassung von Phillip folgte. Der Ball wurde wiederholt, dieses Mal aber zu Ungunsten von Philipp. Viele Diskussionen und strittige Situationen prägten das etwas unruhige Match. Fazit: ein recht ausgeglichenes Spiel fand in Henning zwar einen knappen, aber nicht unverdienten Sieger. Stephan musste gegen den Routinier und überragenden Squasher André Guldi Lehrgeld zahlen. André, der andere (im Vergleich zu unserem), ließ gar keinen Zweifel auf- und Stephan überhaupt nicht ins Spiel kommen. Und unser André schließlich spielte gegen Piotr Sojka. Diese Begegnung war äußerst stark umkämpft. Der 1. Satz war bereits ausgeglichen, mit besserem Ende für Piotr, die beiden folgenden beherrschte jeweils einer der beiden Kombattanten, sodass es mit 1:2 in den 4. Satz ging. Dort machte unser André leider 2 Fehler zu viel, die der Gegner zu einem Viersatzsieg ausnutzte. Damit lediglich 2 Satzgewinne, kein Spielgewinn und eine deutliche 0:4-Niederlage.
Im 2. Spiel hatte unser Neuling Marc Gladel (einer der mittlerweile vielen „Marce“ oder „Marcs??“ bei uns!) seine Premiere in der Liga. In gutem Glauben, dass der Verband die Sommerliga nicht an starre Lizenzierungsregeln bindet und den Vereinen auch erlaubt, Vereinsmitglieder spielen zu lassen, die keinen Spielerpass haben, legte Marc los wie die Feuerwehr. Sein Gegner Horst Thiel-Ott war ob der Spielstärke des Premieren-Spielers von uns sehr überrascht. Die Sätze waren zwar ausgeglichen, Marc aber einen Tick besser. Er gewann in 3 knappen Sätzen, wobei aber durch einen Protest der Gegner das Spiel zunächst annulliert und dann für Mainz gewertet wurde. Ob dies so seine Richtigkeit hat, wage ich zu bezweifeln, aber wir wollen dies durch die Spielleitung klären lassen. Haben wir wirklich einen Einsatzfehler gemacht, so ist dies in Ordnung, wenn aber nicht, sollte man klipp und klar mit den Vereinen kommunizieren, was in der Sommerliga erlaubt ist und was nicht. Egal, das gute Spiel von Marc bleibt erhalten, auch wenn es nicht mit Punkten belohnt werden kann. Auf Position 3 spielte Philipp gegen Jonathan Byrne ein besseres Spiel als zuvor. 2 fast gleich starke Gegner begegneten sich auf Augenhöhe, Philipp hatte aber am Ende der Sätze jeweils die besseren Schläge, sodass er in 3 knappen Sätzen gewinnen konnte. Glückwunsch Philipp für diese tolle Leistung. Auch Stephan hatte einen besseren Zugang zum Spiel gegen Marco Stoffel. Er hielt in den Sätzen sehr gut mit, musste aber anerkennen, dass sein Gegner einen Tick sauberer und ruhiger spielte, was dazu führte, dass Marco dann, wenn es in die Entscheidung in den Sätzen ging, klarere Bälle spielte. Stephan spielte gut, aber nicht gut genug, um eine sehr knappe Dreisatzniederlage zu vermeiden. Und (unser) André machte gegen Sascha Weingärtner das Spiel der Saison. Sascha ist ein ehemaliger Bundesligaspieler und Gründungsmitglied der Wormser Black and White-Truppe. Unser André war extrem fokussiert, konzentriert und siegeswillig. Der 2. Satz war bemerkenswert, denn André lag bereits mit 4:9 zurück, gewann diesen in einer sehenswerten Aufholjagd aber noch mit 11:9, was zusätzlich Auftrieb für die nächsten Sätze gab. Den 3. verlor er zwar, im 4. fand er aber wieder seine Linie und siegte völlig überraschend, gar sensationell mit 11:6. Dies führte dazu, dass unabhängig davon, wie man das Spiel von Marc wertet, durch ein gewonnenes Unentschieden mindestens 2, bei einem Sieg aber sogar 3 Punkte auf dem Habenkonto zu finden sein werden. Ich bin mal gespannt, wie letztlich offiziell das Match zwischen Marc und Horst gewertet wird.
Also haben wir mindestens 2, wenn nicht sogar 3 Punkte Ausbeute, belegen zwar weiter den letzten Tabellenplatz, haben aber die Erkenntnis, dass auch unsere jungen und neuen Spieler durchaus in der Oberliga mithalten können, was Mut und Zuversicht für die nächste reguläre Saison ab Herbst geben wird.
Verfasser: Kurt Rauch, 27.06.2022