Es ist mal wieder September und, wenn mal nicht Corona unser Leben bestimmt, ist dies die Zeit, unruhig zu werden, wenn man sich dem Squashsport verschrieben hat. Mit den Hufen scharren ist deshalb angesagt, weil im September die Liga-Spiele beginnen, so auch jetzt. Wir haben 2 Mannschaften melden können und sage und schreibe 25 Mädels und Jungs in die Meldeliste einschreiben dürfen. Es boomt also mal wieder bei uns, wobei es in den letzten Jahren zu einem merklichen Anstieg der Mitglieder gekommen ist. Ganze 4 neue Spielerpässe konnten für uns ausgestellt werden. Daher zunächst einmal herzlich willkommen an Marc Gladel (Pos. 6; und jetzt haben wie zweimal Marc G.), Marc Lacour (Pos. 11, noch ein Marc!), Max Müller (Pos. 19) und Leon Mathis (Pos. 22).
Besonders erwähnenswert ist zudem, dass wir durch unseren langjährigen und äußerst engagierten weiteren Marc (Thrill), das Luxemburger Urgestein, seines Zeichens hochrangiger Trainer und Squash verrückt, sowie seinen Trainer-Kumpel Jean-Claude Schmidt eine Kooperation eingehen konnten. Spielen schon viele unserer Mädels auch in der Luxemburger Liga, so konnten durch diese Kooperation mit den beiden Trainern insbesondere sehr junge Luxemburger Talente davon überzeugt werden, dass sie an den Wochenenden auch bei uns ihre Künste in Deutschland zeigen können. Die Talente sind zwischen 11 und 17 Jahren, hochbegabt, professionell trainiert und schon sehr turniererfahren. Sie spielen teilweise internationale Turniere und konnten auch in Person von Joseph Busman, eine 17-jährigen Jüngling, am 1. Spieltag in unserer Heimanlage das beachtliche Können in der Oberliga Südwest zeigen.
Vorausgeschickt sei weiter, dass die 2. Mannschaft in der Verbandsliga spielfrei hatte und somit sich alles auf die Heimspiele in der Oberliga gegen Germersheim 3 und unsere Freunde der Stroke 11 aus Saarbrücken konzentrieren konnte.
Das erste Spiel gegen Germersheim bestritt Marc (Gl.) gegen die sympathische Miroslawa Sojka. Das Mädel aus der Südpfalz spielte gut mit, konnte aber gegen die Urgewalt von Marc mit seinen kraftvollen Schlägen, handballerprobt, letztlich nicht mithalten. Marc gewann deutlich in 3 Sätzen. Philip hatte es mit Alexander Kurth-Barbier zu tun und beherrschte das Spiel ebenfalls, obwohl manche Ballwechsel schon recht offen waren. Philip konnte mit Tempo punkten und gewann ebenfalls in 3 Sätzen mit insgesamt 16 Gegenpunkten. Auch Olli hatte mit Ulrich Sutter nicht viel Probleme, gewann aufgrund seiner Schnelligkeit und der Routine sowie den besseren Schlägen ebenfalls klar in 3 Sätzen. Alles war natürlich gespannt auf das erste Spiel von Joseph. Bei dem 17-jährigen aus Luxemburg, versehen mit einer Schutzbrille, die äußerst sinnvoll ist, passt nämlich ein Squashball haargenau auf den Augapfel, was gottlob nicht allzu häufig vorkommt, was man aber mit einer solchen Brille vermeiden kann (habt Ihr schon einmal einen solchen Schachtelsatz gesehen? Wenn ja, dann sicher von mir!!!), handelt es sich um einen ruhigen, konzentrierten und technisch versichten Squasher. Joseph war immer Herr der Lage; er spielt taktisch, überlegt und sehr variabel für sein Alter. Henning Thiel, seinem Gegner, gelangen nur 6 Punkte in 3 Sätzen und man sah deutlich, dass die jungen Burschen konditionell auf gutem Level sind, während Henning ab und an schon etwas tiefer einatmen – natürlich auch wieder ausatmen – musste. Also klare Sache und ein 4:0 gegen die Südpfalz.
Dass es gegen die Strokies heftiger werden würde, war klar. Marc hatte mit dem erfahrenen Jens Enge schon seine gute Mühe und Not. Die ersten beiden Sätze gewann er knapp, sein Gegner den 3. in der Verlängerung. Im 4. dann hatte Marc das glücklichere Ende auf seiner Seite und fuhr mit 11:8 den ersten Sieg gegen Saarbrücken ein. Philip zeigte eine reife Leistung gegen den ehemaligen Spitzenspieler und begnadeter Konditor aus Saarbrücken, Michael Steigleiter. Philip spielte konzentriert, schnell und schnörkellos, gewann die ersten beiden Sätze recht deutlich, musste im dritten aber eine Schwächephase überwinden, die ihm genau diesen Satz kostete. Der 4. war wiederum ausgeglichen und hatte wie im Spiel zuvor mit Philipp mit 11:8 den glücklichen Sieger. Oliver konnte den Sack schon zumachen, hatte aber gegen den Franzosen Yannick Ney, einen sehr guten Squasher, das eine oder andere Problem. Wie fast immer bei Olli mussten 5 Sätze ran. In schöner Abwechslung gewann jeder der beiden einen der ersten 4 Sätze. Im 5. hatte Yannick mehr zuzusetzen, mehr Kraft und mehr Luft und gewann daher relativ deutlich mit 11:6. Also lag es an Josef, den Sieg einzufahren. So ganz einfach war dies aber nicht, denn mit Thomas Rimlinger stand ein gewaltiges Kaliber auf der Gegenseite des Courts. Es entwickelte sich ein irres Spiel, ein Spiel des Tages wenn nicht sogar des Monats mit einer unfassbaren Dramatik. Die ersten beiden Sätze gingen in die Verlängerung, aber auch zugunsten von Joseph aus. Die beiden nächsten gewann dann Thomas etwas deutlicher, ehe es im 5. zum Showdown kam. Jugendliche Unbekümmertheit, technische Stärke und taktische Schulung auf der einen, gewaltige Routine, Tempo und Schnelligkeit auf der anderen Seite. Die Führung wechselte laufend, die Verlängerung musste ein paar Mal aufgerufen werden, bevor dann äußerst glücklich mit 14:12 Joseph die Oberhand behielt. Der Bursche schaffte es tatsächlich, seine beiden Spiele unmittelbar hintereinander zu absolvieren und die steckte er gut weg. Kompliment daher auch an ihn, der vom Squashlehrer und absoluten Sympathen Jean-Claude begleitet wurde, der ihn ausgiebig coachte und letztlich mit dafür verantwortlich war, dass dies gut ausging.
So kann es weitergehen: wie ihr wisst, ist unsere Mannschaft in den letzten Jahren immer Freund der Tabellenkanten gewesen. Im letzten Jahr beispielsweise wollten wir vom unteren Rand nicht weg, jetzt grüßen wir von ganz oben, wollen dies einrahmen und an den nächsten Spieltagen Platz 1 richtig festtackern. Mal schauen, ob uns das gelingt!
Verfasser: Kurt Rauch, 25.09.2023